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Verkehrspolitik Uneinigkeit bei Radwegesanierung in der Vahr

Die Behörden wollen in der Vahr Radwege sanieren. Warum das vor Ort für Erstaunen sorgt.
14.01.2024, 05:00 Uhr
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Uneinigkeit bei Radwegesanierung in der Vahr
Von Christian Hasemann

Einig sind sich alle Beteiligten in der jüngsten und ersten Sitzung des Jahres des Vahrer Ausschusses für Verkehr, Umwelt und Klimaschutz gewesen: Rad- und Gehwege sollen in einem guten Zustand sein. Allerdings gehen die Meinungen darüber, welche Abschnitte besonders pflegebedürftig sind, auseinander. Dabei stehen für einen Weg in der Vahr Bundesmittel bereit. An anderer Stelle dagegen sind die Mittel knapp.

"Von unseren Vorschlägen wurde bisher nur wenig umgesetzt", sagte Bernd Siegel (SPD) eingangs der Sitzung. Er verwies damit darauf, dass der Beirat Vorschläge mit seiner Meinung nach besonders dringlichen Sanierungen erarbeitet hatte. Insgesamt seien in der Vahr im vergangenen Jahr nur wenige Hundert Meter saniert worden. "Das war eine bittere Enttäuschung. Wir hatten sonst das Fünffache."

Ali Erkün, unter anderem verantwortlich beim ASV für den Erhalt von Radwegen: "Wir müssen leider Dinge weglassen, die nicht finanzierbar sind." Alle Rad- und Fußwege im Stadtteil seien aber in einem verkehrssicheren Zustand. "Und wir nutzen alle Mittel, die wir haben. Wir versuchen zum Beispiel, Sondermittel zu bekommen, um noch ein paar Meter mehr sanieren zu können." Geplant seien unter anderem Arbeiten an der Beneckendorffallee bis zur Julius-Brecht-Allee.

Bessere Absprache gefordert

Insgesamt sorgte das für Erstaunen im Ausschuss. "Wir wollten vorab miteinander sprechen, jetzt hören wir zum ersten Mal davon", wunderte sich Siegel. Stefan Matthaeus vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC): "Es erstaunt mich, dass sie gerade diese Bereiche sanieren wollen und das, was wir seit zwei Jahren erarbeitet haben, ignorieren."

Künftig soll die Absprache besser funktionieren: Der Ausschuss einigte sich mit dem ASV darauf, künftig an einem festen Termin Sanierungsvorhaben zu besprechen.

Für Überraschung sorgte auch Thomas Knode vom Umweltbetrieb Bremen (UBB). Dieser kündigte das Vorhaben an, einen Weg durch eine Grünanlage an der Witzlebenstraße zu sanieren. Der Weg, der den Achterdiek entlang des Achterkampsfleets mit der Rennbahn verbindet, sei in einem äußerst schlechten Zustand.

Asphalt an Achterkampsfleet

Möglich wird die Sanierung durch das Bundesprogramm Stadt und Land, das den Ausbau von Fuß- und Radwegen fördert. Der Bund trägt dabei bis zu 90 Prozent der Kosten. Auf 2,50 Meter Breite soll künftig eine Asphaltdecke das Vorankommen für Fußgänger und Radfahrer komfortabler machen. Knode stellte klar, dass nur so der Weg saniert werden könne. "Ansonsten müssten wir ihn dichtmachen." Der Weg soll dabei weiterhin als ein Weg einer Grünanlage gelten. Das bedeutet, dass Fußgänger dort Vorrang haben und Radfahrer Rücksicht nehmen müssen.

Tim Haga (CDU) erstaunte diese Ankündigung. "Finden sie mehr als drei Radfahrer, die diesen Weg nutzen." Es sei den Menschen kaum zu vermitteln, wie man auf der einen Seite so einen Weg ausbaut, an anderer Stelle Wege aber nicht saniert werden könnten. "Das können die Bürger nicht nachvollziehen."

Die Verkehrssicherheit sei an der Stelle nicht gegeben, so Knode. "Auch mit Blick auf die Entwicklung auf der Rennbahn macht es Sinn, den Weg zu verbessern." Er glaube, dass es eine wichtige Maßnahme für den Stadtteil sei. Es sei die Chance, einen Weg zu sanieren, der sonst nicht saniert werden könne. Der Ausschuss nahm diese Argumente zur Kenntnis.

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