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Aktion für Familien Mit viel Kraft zum Apfelsaft

Es ist ein ungewöhnlicher Ort, um Apfelsaft zu pressen. Wie Kinder jetzt in der Stadtbibliothek lernen, Häcksler und Saftpresse zu bedienen.
19.09.2022, 10:47 Uhr
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Von Friedrich-Wilhelm Armbrust/FWA

Der siebenjährige Hinrich ist begeistert. „Der ist voll super lecker“, sagt er. In der Stadtbibliothek Vegesack genießt er am Sonnabendmittag die ersten Schlucke des selbst gepressten Apfelsaftes. Gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Volkshochschule Nord hat die Stadtbibliothek Familien zu der kostenlosen Aktion eingeladen. Es galt, Apfelsaft in Handarbeit zu pressen. Die Presse und einen Häcksler hat Scarlett Gac vom BUND mitgebracht. Sie leitet die Kinder an.

„Wir wollen den Kindern zeigen, wie man das macht“, erläutert Andrea Schröder von der Stadtbibliothek. Die Kleinen sollen erfahren, dass der Saft eben nicht einfach aus der Flasche kommt. Dazu müssen die Äpfel unter anderem erst einmal zerschnitten werden.

Kristin und Thomas Fischer sind aus Schönebeck mit ihrer siebenjährigen Tochter in die Stadtbibliothek gekommen. „Wir haben einen eigenen Apfelbaum im Garten und einen Eimer voll mit Äpfeln mitgebracht“, sagt Thomas Fischer. Ihm sei es wichtig, dass seine Tochter sieht, was alles dazu gehört, um einen Liter Apfelsaft herzustellen. Den Kindern macht das großen Spaß, ist seine Beobachtung.

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Bis zum fertigen Apfelsaft gibt es mehrere Arbeitsschritte. Zuerst müssen die Kinder die Äpfel in Stücke schneiden und diese dann in den Häcksler füllen. Das Gehäckselte wird anschließend in den Presskorb der handbetriebenen Presse gelegt. Darauf werden zuletzt die Druckplatten gesetzt. „Es wird alles mitgepresst, auch das Kerngehäuse“, erläutert BUND-Mitarbeiterin Gac. Dann wird gepresst. Die Platten werden drehend mithilfe von zwei Griffen nach unten gedrückt.

Allmählich beginnt der Saft in eine Schale zu tröpfeln. „Das macht ihr richtig gut“, lobt die BUND-Mitarbeiterin die Kinder, während sie die Griffe drehen. „Jetzt wird es aber schwer“, stellt sie fest. Trotzdem gilt es, noch mehr Saft herauszupressen. Das Drehen fällt den Kindern tatsächlich nicht immer leicht. Deshalb packen Thomas Fischer oder ein anderer Vater schon mal mit an. Die ausgepressten Apfelstücke werden nicht einfach entsorgt. Sie finden noch eine Verwendung. „Darüber freuen sich die Hühner, die bekommen die Reste“, weiß Kristin Fischer.

„Das Ganze ist ganz gut angekommen“, resümiert Scarlett Gac. „Das machen wir nächstes Jahr wieder.“ Sie freut sich darüber, dass die Kinder engagiert dabei waren. Circa 20 Mütter, Väter und Kinder haben bei der Aktion mitgemacht, sagt sie. Sie haben fünf Liter Saft produziert. „Der ist sofort ausgetrunken worden.“

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