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Aktion an der Stadtbibliothek Vegesack Ein Tag im Garten

Zur ersten Pflanzaktion im Garten der Bücherei Vegesack sind schon Helfer gekommen. Stadtbibliothek, Volkshochschule und BUND suchen aber weitere Interessierte für das Projekt "Willkommen im Garten".
20.03.2022, 18:00 Uhr
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Von Friedrich-Wilhelm Armbrust/FWA

Es ist ein ganz neues Projekt, das die Stadtbibliothek Vegesack zusammen mit der Volkshochschule (VHS) Nord und dem BUND in Angriff genommen hat: „Willkommen im Garten!“ heißt es. Gemeinsam mit interessierten Nordbremern soll der Garten der Bücherei bepflanzt und insektenfreundlich gestaltet werden. Dazu gibt es im Laufe des Jahres zahlreiche Veranstaltungen. Zum Auftakt wurde der Garten jetzt für den Frühling vorbereitet.

Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehört an diesem Sonnabendvormittag Julia Reinke. Sie ist mit ihrem zehnjährigen Sohn Johann und ihren beiden fünfjährigen Töchtern Alma und Thea in den Garten der Stadtbibliothek gekommen. Sie alle wollen bei der Aktion mitmachen.

An diesem Tag soll ein rundes Blumenbeet für Bienen angelegt werden. Es gilt, Löcher zu graben und Pflanzen wie Lavendel, Hyazinthen, Schleifenblumen und Blutweidereich aus den Töpfen zu holen. Sie werden ins Erdreich gesetzt und mit Erde festgedrückt. Schließlich bekommen die Kinder kleine Kannen, damit sie die Pflanzen begießen können. Luise Mollis vom BUND Bremen leitet Mütter und Kinder dabei an.

„Das ist eine super Aktion für die ganze Familie", findet Julia Reinke. Ihr Sohn macht bereits bei einer Umweltgruppe des BUND mit, erzählt sie. „Wir machen häufiger bei solchen Aktionen mit. Die Kinder haben Spaß daran. Es ist super, dass es solche Angebote in Bremen-Nord gibt.“

Die Initiatoren des Projekts suchen noch weitere Interessierte und Familien, die sich an der Pflege des Gartens beteiligen möchten, sagt Projektkoordinatorin Monika Göckel von der VHS. „Die Arbeit kann auch zwischendurch gemacht werden.“ Sie freue sich zudem über Familien, die Lust haben, im Garten auch Gemüse anzubauen. „Wer mag, kann sich so mit seinen Erfahrungen einbringen.“

Neben dem Rundbeet lockert der 23-jährige Yousif Abdullah Erde auf und zieht Rillen hinein. „Das ist ein Langbeet“, erläutert Andrea Schröder von der Stadtbibliothek. Es soll künftig als Blumenwiese viele Bienen anlocken. Schröder verstreut großzügig Samen im Beet und gibt den Tipp: "Möglichst nicht gegen den Wind werfen." Yousif Abdullah vollendet die Arbeit und drückt die Samen leicht mit der Harke an.

An einer anderen Stelle sind Hochbeete bereits vorbereitet. Monika Göckel erläutert: „Die sind für Möhren und Salat.“ Winzige grüne Spitzen sind bereits zu sehen. "Das ist Spinat", sagt sie. „Der Vorteil von Hochbeeten ist, dass man sich nicht so viel bücken muss. Die sind einfach leichter zu handhaben.“ Auch vier Apfelbäume, alles unterschiedliche Sorten, wurden im Garten bereits gepflanzt.

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In einem weiteren Beet wächst eine Kratzdistel. Die Pflanze bevorzuge Sonne oder Halbschatten als Standort, erfahren die Teilnehmer. Sie kann bis zu 1,50 Meter groß und 60 Zentimeter breit werden und blüht rosafarben bis violett. Die Kratzdistel sei gerade für Wildbienen ein passendes Nahrungsreservoir, erläutert Andrea Schröder, die im Garten auch noch einen Johannisbeerstrauch pflanzen möchte.

„Jetzt sind gerade die Hummelköniginnen aus dem Winterschlaf aufgewacht und unterwegs auf Nahrungssuche“, sagt Biologin Scarlett Gac vom BUND. "Sie wollen sich dann ihr Volk aufbauen." Für die Hummeln seien Frühblüher wie Krokusse und Schneeglöckchen deshalb wichtig. „Beliebt ist bei den Hummeln zudem Lavendel.“ Es sei wichtig für die Hummeln, im Frühjahr und Sommer viele Nahrungsangebote zu finden.

Für die Kinder, die an diesem Tag im Garten mithelfen, bietet die Biologin das Eichhörnchen-Spiel an. Jedes Kind bekommt mehrere Haselnüsse, die sie nach Belieben verstecken beziehungsweise eingraben sollen. Nach einer Pause gilt es, die Haselnüsse wiederzufinden. „So machen es auch die Eichhörnchen“, erläutert Gac. "Weil den Tieren das nicht immer gelingt, wachsen an diesen Stellen dann Haselnussträucher aus der Erde." Die Kinder verstehen, warum es für die Eichhörnchen schwierig ist, ihre Vorräte zu entdecken. Denn auch sie finden nicht alle Haselnüsse wieder.

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Schließlich liest Gac den jungen Gästen noch aus dem Buch „Giesbert in der Regentonne“ vor. Giesbert ist ein kleiner Wicht in einer grünen Latzhose, der einen grünen Blatthut auf dem Kopf trägt. Er macht die Regentonne zu seinem neuen Zuhause und schon bald Bekanntschaft mit seinen neuen Nachbarn.

Zum Abschluss des Gartentags zieht Scarlett Gac ein positives Resümee: „Das war ganz schön, besonders, weil wir das erste Mal in dieser Konstellation zusammengearbeitet haben.“ Die nächste Gartenaktion ist für Freitag, 22. April, ab 15.30 Uhr, geplant. Weitere Familien sind willkommen. Interessierte können sich per E-Mail an scarlett.gac@bund-bremen.net oder unter der Telefonnummer 04 21 / 7 90 02 42 anmelden.

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