Spätestens bis zum Sommer soll entschieden sein, wie es mit dem Bauamt Bremen-Nord und dessen Leitung künftig weitergeht. Nach Informationen der NORDDEUTSCHEN verläuft die Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe, die derzeit prüft, wie die Verzahnung des Amts mit dem Ressort der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau künftig aussehen könnte, konstruktiv. Deshalb rechnen Beteiligte damit, dass der Prozess bis zum Sommer abgeschlossen sein wird. An der Arbeitsgruppe soll neben den Mitarbeitern des Bauamts und dessen Personalrat auch der Gesamtpersonalrat der Stadt beteiligt sein.
Die Beteiligten erarbeiten wie berichtet eine neue Struktur für das Amt in Vegesack. Auch eine Angliederung an das Bauressort wird geprüft. Seit der frühere Leiter Maximilian Donaubauer das Bauamt Ende vergangenen Jahres verlassen hat, teilen sich die beiden Referatsleiter René Kotte (Stadtplanung) und Helmut Böttjer (Bauordnung) kommissarisch die Amtsleitung.
Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne) hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, dass die Stelle des Bauamtsleiters nicht wieder besetzt werden wird. Begründet hatte Schaefer die Entscheidung damit, dass die Abläufe im Amt beschleunigt werden sollen – unter anderem dadurch, dass die Referatsleiter direkt an das Bauressort berichten. Mit dem eingesparten Geld, so der Vorschlag der Senatorin, könnten zusätzliche Arbeitsplätze im Nordbremer Amt finanziert werden. Schaefer hatte auch betont, dass das Amt seinen Behördensitz, ein eigenes Team und einen eigenen Personalrat behalten soll.
In der Sitzung des Regionalausschusses Bremen-Nord hatte sie außerdem zugesagt, dass die Stelle des Referatsleiters Bauordnung ausgeschrieben und so rechtzeitig neu besetzt wird, dass eine Einarbeitung des neuen Stelleninhabers erfolgen kann. Helmut Böttcher geht Ende des Jahres in den Ruhestand.
Weil die Stelle bisher noch nicht ausgeschrieben wurde, meldet sich jetzt die FDP Burglesum zu Wort. Pius Heereman, Mitglied im Beirat Burglesum, schreibt in einer Pressemitteilung: „Wir als FDP erwarten eine zeitnahe Ausschreibung der Stelle und eine Nachbesetzung mindestens drei Monate vor dem Ausscheiden des aktuellen Leiters der Bauordnung, damit zumindest die nötigste Einarbeitung erfolgen kann. Alles andere wäre grob fahrlässig und würde zu deutlichen Nachteilen bei all denjenigen führen, die auf ein funktionierendes Bauamt Bremen-Nord angewiesen sind.“
Jens Tittmann, Sprecher des Bauressorts, kann die Ungeduld der Liberalen indes nicht nachvollziehen: „Die Senatorin hat ihr Wort gegeben, dass die Stelle rechtzeitig neu besetzt wird, und das wird sie auch einhalten. Von einer Einarbeitungszeit von drei Monaten war allerdings nie die Rede.“
Während die künftige Struktur des Bauamts derzeit noch ungewiss ist, arbeiten die Mitarbeiter wie berichtet aktuell vor dem Hintergrund der angespannten Personalsituation und anstehender Großprojekte daran, das Arbeitsvolumen zu reduzieren. Die Behörde will insgesamt 34 alte Bauleitplanverfahren in Blumenthal, Vegesack und Burglesum einstellen und berät darüber derzeit mit den Beiräten.