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Grundschule Fährer Flur Immobilien Bremen liegt bisher keine Bedarfsmeldung für Nutzung vor

Bereits im Oktober 2023 hatte der Beirat beschlossen, die den Bestand erhalten zu wollen. Für Irritation sorgten Pläne zur Wohnnutzung des alten Schulgeländes. Ein Mitarbeiter von Immobilien Bremen klärt auf.
20.01.2024, 08:00 Uhr
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Immobilien Bremen liegt bisher keine Bedarfsmeldung für Nutzung vor
Von Elias Fischer

Der Beirat Vegesack hat am Montag erneut bekräftigt, dass die alte Grundschule Fährer Flur für die ergänzende Nutzung bereitgehalten werden soll. Das Gebäude sei insbesondere für soziale Arbeit und das Grundstück als Erweiterung der geplanten Ganztagsschule vorzuhalten, hieß es in der Besprechung der Beschlussvorlage. Bereits im vergangenen Oktober einigte sich der Beirat auf die ergänzende Nutzung. Neu ist, dass er die Einbindung in ein Stadtentwicklungskonzept fordert.

Dass die zukünftige Nutzung der alten Grundschule samt Grundstück erneut auf der Agenda des Beirats stand, lag an Plänen von Immobilien Bremen (IB) zur Weiternutzung. Demnach bereitete der Eigenbetrieb der Stadt Bremen die Vergabe eines Erbbaurechts für Wohnnutzung vor und schloss aus, dass dort die Ganztagsschule ergänzende Unterrichtsräume erhalten bleiben. Antragsteller Ingo Schiphorst ("Stimme Vegesacks") forderte eine Richtigstellung von IB.

Weniger strenge Anforderung für Wohnungsbau

Dazu hatte der Beirat Günter Klänelschen aus der Grundstücksvermarktung geladen. Der IB-Mitarbeiter stellte zu Beginn klar, dass entgegen mancher Befürchtungen die Immobilie nicht verkauft werden soll. Über das Erbbaurecht bleibe die Stadt Eigentümer. Der künftige Nutzungszweck steht laut Klänelschen aber noch nicht fest. "Nach dem Freizug durch die Bildungssenatorin ist es im Regelfall so, dass das Ressort prüft, ob es Bedarf daran hat. Wenn nicht, geht die Immobilie in die Vermarktung", erklärte er.

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Das Grundstück für Wohnungsbau zu nutzen, hat laut Klänelschen den Vorteil, dass die Anforderungen weniger streng sind. Für das Gebäude hätte das zur Folge, dass die Baubehörde einen Abriss genehmigen oder ablehnen müssen. Im Falle eines Vetos müsse ein Konzept für die Nutzung des Bestands vorgelegt werden. Laut Klänelschen ist der Zustand der alten Schule allerdings schlecht: "Ein Gutachten hat ergeben, dass ein Neubau billiger als eine Sanierung ist."

"Bisher kein Bedarf angemeldet"

Es besteht die Möglichkeit, dass für Grundstück und Gebäude ein Gesamt- oder auch ein Teilbedarf erhoben wird. Der städtische Eigenbetrieb nehme Nutzungsvorschläge entgegen und prüfe sie, sagte Klänelschen. "Es braucht aber einen Träger." Bisher sei kein Bedarf angemeldet worden. Basierend auf Erfahrungen vergangener Jahre habe IB aber auch noch keine Vermarktungstätigkeit aufgenommen.

Sabrina Tosonowski, Gesamtelternsprecherin der Grundschule Fährer Flur, forderte in der Beiratssitzung in einem Bürgerantrag ebenfalls, das Gebäude für die schulische Nutzung abzusichern. Sie begründete die Notwendigkeit darin, dass die Schülerzahlen in Bremen infolge zahlreicher Kriege und Konflikte von der Ukraine über Äthiopien bis nach Israel und Gaza auf der Welt weiter steigen würden.

Da die Zuwanderung aus den Gebieten nur geschätzt werden könne, sei es nicht möglich, die tatsächlichen Einschulungen in den kommenden Jahren vorauszuberechnen, sagte Tosonowski. Es sei wichtig, den oftmals traumatisierten Kindern in der Schule Sicherheit zu vermitteln. Dafür brauche es ausreichend Personal und Raum. Derzeit ersetzen Containersysteme bereits fehlende Klassenzimmer. "'Containerkinder' können und dürfen keine Dauerlösung sein", sagte die Elternsprecherin.

Einbindung in ein Stadtentwicklungskonzept

Am Ende der Sitzung waren sich die Anwesenden, wie bereits im Oktober 2023, dass die Grundschule Fährer Flur für die öffentliche Nutzung erhalten bleiben und der Beirat über potenzielle Vermarktungsaktivitäten von IB unterrichtet werden solle. Auf Anregung von Norbert Arnold (SPD) wurde die Einbindung der Nutzung in ein Stadtentwicklungskonzept in den Beschluss aufgenommen. Es dürfe keine Konflikte zwischen der neuen Schule und den Nutzern der alten geben, sagte er.

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