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Gremium appelliert an Bürger Beirat Vegesack: Bitte nicht böllern

Der Beirat Vegesack hat sich mit Mehrheit für ein Appell an die Bürger ausgesprochen, auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten. Auch der BUND wirbt für Verzicht.
18.12.2019, 16:20 Uhr
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Beirat Vegesack: Bitte nicht böllern
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Der Beirat Vegesack hat sich mehrheitlich für ein Appell an die Bürger ausgesprochen, auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten. Grundlage für die Diskussion war ein Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion (wir berichteten).

Zunächst musste das Gremium jedoch beraten, ob die Dringlichkeit gegeben ist. „Dass wir im Januar nicht mehr über Silvester beraten müssen, ist sicherlich klar. Deshalb ist die Dringlichkeit gegeben“, sagte Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt. „Silvester fällt Jahr für Jahr auf den 31. Dezember. Insofern ist der Jahreswechsel kein unvorhergesehenes Ereignis und von daher hätte der Antrag fristgerecht eingereicht werden können“, befand hingegen AfD-Beiratsmitglied Marvin Mergard. Trotz der Kontroverse hatte sich das Gremium dazu entschlossen, sich des Themas anzunehmen.

Dornstedt machte deutlich, dass der Beirat kein Verbot aussprechen könne, sondern lediglich, wie auch von der SPD formuliert, ein Appell beschlossen werden kann. Elf der 16 Beiratsmitglieder stimmten für den Antrag, drei waren dagegen, zwei enthielten sich.

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Nicht nur der Beirat Vegesack bittet die Menschen, auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten, sondern auch der BUND. „Der Rauch der abgebrannten Feuerwerkskörper belastet die Luft nicht nur mit zahlreichen Chemikalien, sondern auch mit gesundheitsschädlichem Feinstaub“, sagt Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe. „Diese Staubpartikel, die für das menschliche Auge unsichtbar sind, enthalten giftige Schwermetalle, können zu Atemwegserkrankungen wie Asthma führen und sogar Krebs auslösen.“

Neben den gesundheitlichen Beeinträchtigungen für Menschen wirke sich das Silvesterfeuerwerk auch negativ auf Tiere aus, insbesondere durch die enorme Geräuschbelastung. Zudem ist laut BUND auch der Müll ein Problem, der durch die Tradition entsteht. Allein in Deutschland würden zwischen 30 000 und 40 000 Tonnen Abfall durch Feuerwerk entstehen. „Zumindest ein Teil der gigantischen Summe von jährlich bis zu 200 Millionen Euro für das Feuerwerk könnte wesentlich sinnvoller im Naturschutz eingesetzt werden“, sagt Quellmalz.

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