Das schlägt dem Fass den Boden aus. Die erneuerungsbedürftige A 270 wird in einem mehrjährigen Mammutprojekt saniert – Verzögerungen inklusive. Wenn dann irgendwann einmal die letzte Warnbake entfernt sein wird, ist noch lange nicht Schluss. Denn die Tragfähigkeit der Brücke über die Aue zwischen den Vegesacker Anschlussstellen Hafen und Mitte lässt zu wünschen übrig. Sie ist für den Lkw-Verkehr nur noch einspurig freigegeben.
Die Brücke wird nicht aber während der aktuellen Bauphase saniert. Sondern danach. Dafür mag es triftige Gründe geben. Schließlich ist der Neubau einer Brücke aufwändiger, als eine Fahrbahn abzufräsen und zu erneuern. Es mutet dennoch eigenartig an, denn geplant sind zwei Bauabschnitte. Einer für jede Fahrtrichtung. Die Baufirmen werden also genauso vorgehen, wie sie es bei der Fahrbahn auch tun.
Die besondere Note bekommt der ganze Vorgang allerdings durch die Begründung der Autobahn GmbH. Die führt keineswegs technische Gründe an. Vielmehr seien zwei Abteilungen mit den Projekten befasst, heißt es. Und darin könnte möglicherweise der Grund für diese Planung liegen. Ja, wenn das so ist – halb so schlimm?
Es sind Verkehrsprojekte für die Bremen nicht direkt verantwortlich ist, die derzeit vielen Bremen-Nordern den Kamm schwellen lassen: A 270 mit Ihlpoler Knoten, Hermann-Fortmann-Brücke in Vegesack mit wochenlangem Ausfall des Bahnverkehrs. Trotzdem müssen sich die Verkehrsplaner im Rathaus fragen lassen, ob sie die Großbaustellen zusammen mit den Verantwortlichen optimal koordiniert haben. Ob sie genug dafür tun, dass die Baustellen zügig umgesetzt werden. Es sieht nicht danach aus. Es wird also noch lange umständlich bleiben. Zumal auch noch die Sanierung der Lesum-Brücke der A 27 in naher Zukunft geplant ist.