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Nahverkehr im Bremer Norden Betriebshof Blumenthal: Die E-Bus-Flotte ist bestellt

Ab dem kommenden Jahr werden die ersten Elektrobusse im Bremer Norden unterwegs sein. Neben dem E-Citaro von Mercedes-Benz hat die BSAG erstmals auch Busse des Typs Iebus 18 von Irizar bestellt.
31.05.2023, 18:00 Uhr
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Betriebshof Blumenthal: Die E-Bus-Flotte ist bestellt
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) hat die ersten 50 Elektrobusse für den Bremer Norden bestellt. Die Fahrzeuge werden ab dem kommenden Jahr auf den 90er-Linien zum Einsatz kommen. Bisher fahren zwischen Gröpelingen, Burglesum, Vegesack, Blumenthal und Schwanewede ausschließlich Dieselbusse.

Einfach so ordern konnte die BSAG die Busse allerdings nicht. Im Vorfeld gab es eine Ausschreibung, bei der sich gleich zwei Hersteller durchsetzten: Mercedes-Benz (Evobus) wird 35 Gelenkfahrzeuge des Typs E-Citaro liefern, von denen die BSAG bereits 20 Solobusse im Einsatz hat. Sie verkehren unter anderem auf der Linie 31 zwischen Borgfeld-Ost und dem Nedderland. Weitere 15 Busse kommen von Irizar. Das spanische Unternehmen wird damit erstmals Fahrzeuge in die Hansestadt liefern. Bestellt wurden Dreiachser des Typs Iebus 18.

Nach den Worten von BSAG-Sprecher Jens-Christian Meyer wiegt dieser Bus 20.700 Kilogramm und schafft rund 250 Kilometer mit einer Ladung. Das Modell habe vier Türen, Monitore für die Fahrgastinformation sowie Sicherheitssysteme wie etwa einen Abbiege-Assistenten. Rund 100 Fahrgäste können gleichzeitig befördert werden: Der Bus kommt auf gut 30 Sitz- und 70 Stehplätze. Etwas mehr Platz bietet der E-Citaro mit etwa 40 Sitz- und 75 Stehplätzen. "Die Reichweite beträgt mindestens 220 Kilometer – und zwar über die gesamte Lebensdauer der Batteriepakete hinweg", so die BSAG.

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Laut Thorsten Harder konnte das Unternehmen mit Evobus und Irizar zwei Lieferanten gewinnen, die in der E-Mobilität führend sind. "Die Busse haben darüber hinaus für unser Unternehmen einen hohen Mehrwert und sind gleichermaßen Perspektive", sagt der Technische Vorstand der BSAG. "Die Arbeitsplätze in unseren Werkstätten werden mit ihrem Betrieb maßgeblich aufgewertet, denn die Mitarbeitenden beschäftigen sich dort fortan mit der Technik der Zukunft."

Die neuen Busse werden dem Betriebshof an der Ermlandstraße zugeordnet. Der muss für den Betrieb zunächst umgerüstet werden. Die Anlage in Blumenthal ist bremenweit die erste, die an die speziellen Anforderungen der batteriebetriebenen Busse angepasst wird. So muss unter anderem die Stromversorgung ertüchtigt werden, damit die Fahrzeuge zeitgleich über Nacht aufgeladen werden können. Darüber hinaus braucht es spezielle Dacharbeitsstände. Die sind nötig, da sich die Technik bei Elektrobussen zu einem großen Teil auf dem Dach befindet.

Dass gerade der Nordbremer Betriebshof als erster umgerüstet wird, hat unter anderem auch praktische Gründe: "So erlaubt die große Fläche des Betriebshofs einen Weiterbetrieb während der Bauarbeiten", heißt es von der BSAG. "Als reiner Busstandort fehlen außerdem störende Fahrleitungen und Gleise. Dies alles erleichtert die Umbauarbeiten, die sonst in so einer kurzen Zeit schwer realisierbar wären."

Für das Projekt stehen insgesamt 96 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 59 Millionen kommen von der Stadt, gut 15 Millionen trägt die BSAG selbst. Weitere 22,2 Millionen Euro kommen vom Bund. Mit dem Geld werden nicht nur die Umbauarbeiten des Betriebshofes finanziert, sondern auch die ersten 50 Elektrobusse.

Nach Abschluss der Arbeiten bietet der Betriebshof Platz für 84 Busse. Bei Bedarf können die Kapazitäten auf bis zu 114 Fahrzeuge erweitert werden. Dafür müsste die BSAG allerdings ein Gelände von der Stadt kaufen, das im Süden an den Betriebshof angrenzt. Entsprechende Gespräche hat das Unternehmen bereits geführt.

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