An vielen Schulen sind sie ein Problem: die sogenannten Elterntaxis. Anstatt zu Fuß werden Kinder häufig mit dem Auto zum Unterricht gebracht. In Blumenthal etwa waren die Schwierigkeiten dadurch so groß, dass sich der Elternbeirat der Grundschule an der Wigmodistraße an den Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft gewandt hat. Daraufhin wurden vor Ort verschiedene Maßnahmen ergriffen. So gilt zwischen der Bildungsstätte und einem Stichweg nun ein absolutes Halteverbot. Damit insgesamt weniger Kinder mit dem Auto gebracht werden, hat eine Initiative aus dem Allgäu ein Programm aufgelegt, an dem sich auch Schulen aus dem Bremer Norden beteiligen können.
Nach den Worten von Thomas Gansert sorgen Elterntaxis insbesondere an Grundschulen häufig für ein Verkehrschaos. "Zudem führen sie zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen für Kinder", sagt der Vertreter der Initiative Sporteln, Spielen, Toben (Spospito), die hinter dem Angebot steckt. Das Projekt, das den Titel Spospito-Bewegungs-Pass 2024 trägt, beschäftigt sich aber nicht nur mit dem Thema Sicherheit, sondern auch mit der Gesundheit der Mädchen und Jungen. "Viele Kinder bewegen sich zu wenig", sagt er. "Folgen sind Übergewicht, Haltungsschwächen und ernsthafte gesundheitliche Störungen."
Mit ihrem Angebot wolle die Gruppe zum einem dazu beitragen, dass sich die Verkehrssituation vor Grundschulen entschärft. "Zum anderen soll der Spospito-Bewegungs-Pass die Kinder zur Bewegung an der frischen Luft animieren, sodass der bewegte Einstieg in den Tag der Kinder gelingt", erläutert Gansert. "Ein toller Nebeneffekt dabei: Die Umwelt wird auch noch geschont, und wir können mit dieser Aktion etwas für den Klimaschutz unternehmen."
An dem Projekt können Grundschulen aus ganz Deutschland teilnehmen. Die Herausforderung dabei ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer innerhalb von sechs Wochen mindestens 20-mal ohne Elterntaxi zum Unterricht kommen müssen. Wer das schafft, bekommt eine Urkunde und kann darüber hinaus noch etwas gewinnen.
Von einer Teilnahme würden neben den Kindern aber auch die Mütter und Väter profitieren. Sie können der Initiative zufolge womöglich Zeit sparen. "Denn der Stau und das Verkehrschaos vor der Schule entfallen prompt", sagt er. "Für die Eltern endet stattdessen der morgendliche Stress an der eigenen Haustür." Wer seine Kinder nicht allein zur Schule gehen lassen möchte, könne sie natürlich auch begleiten, betonen die Initiatoren.
Den Bewegungs-Pass gibt es bereits seit 2019. "Letztes Jahr haben mehr als 110.000 Kinder aus 553 Grundschulen teilgenommen", sagt Thomas Gansert. Für 2024 sei das Ziel, mehr als 150.000 Mädchen und Jungen in ganz Deutschland zu erreichen.