Die Tauben gurren auf dem Vegesacker Bahnhofsplatz wie eh und je. Und augenscheinlich wird sich das so schnell auch nicht ändern. Positiv gesehen strebt Bremen eine große Lösung an. Sprich, mit der Umgestaltung des Bahnhofsplatzes soll auch das Taubenproblem in Angriff genommen werden. Das klingt plausibel. Denn als Lösung wird ein Taubenhaus angestrebt. Es soll in die Planungen für den Platz integriert werden. Bis dahin aber ruht still der See. Eine Interimslösung sei nicht umsetzbar, weil die Tiere dann zweimal an eine neue Umgebung gewöhnt werden müssten.

Björn Josten, Redaktionsleiter
So weit so gut. Allerdings ist auch ein Taubenturm auf dem neuen Bahnhofsplatz kein Selbstläufer. Denn für ein solches gibt es keinen Ort, heißt es aus dem Bauamt Bremen-Nord. 18 Standorte seien geprüft worden. Jedoch seien sie entweder ungeeignet oder die Eigentümer der geprüften Flächen würden ein Taubenunterschlupf ablehnen. Bis Sommer sollen die Planungen für den Platz jedoch abgeschlossen sein. Bei dem Vorlauf ist es kaum vorstellbar, dass bis dahin ein geeigneter Standort für die Tauben gefunden wird.
Und nun? Gibt es jetzt eine der so beliebten Machbarkeitsstudien? Oder einen Arbeitskreis? Es wirkt befremdlich, dass mit dem Speicherquartier am Hafen, einer Neugestaltung des Bahnhofsplatzes, der Modernisierung des Kabinentraktes beim Stadion und nicht zuletzt mit den jüngst gescheiterten Kaufabsichten für die Grohner Düne das große Rad für dieses Quartier gedreht werden soll, aber schon die Errichtung eines Taubenhauses nicht gelingen mag.