Immer mehr Unternehmen bieten Lebensmittel per App-Bestellung an, auch in Bremen. Seit dem Frühjahr ist das Berliner Unternehmen Gorillas in der Hansestadt aktiv, Konkurrent Flink, ebenfalls aus der Hauptstadt, will noch in diesem Monat folgen. Das Hamburger Start-up Bringoo will in den nächsten drei Monaten in Bremen starten und hat dabei auch Vegesack, Blumenthal und Burglesum im Blick.
Nicht teurer als im Supermarkt und innerhalb von zehn Minuten geliefert. So lautet das Versprechen von Flink. Ab einem Mindestbestellwert von einem Euro bringt das Start-up etwa Obst und Gemüse, Brot und Brötchen oder Milchprodukte. Für die Lieferung zahlt der Kunde 1,80 Euro. Aktuell ist das Unternehmen in mehr als 30 deutschen Städten aktiv, darunter in Hamburg, Berlin und Kiel. "Wir werden voraussichtlich noch diesen Monat in Bremen starten", sagt Simon Birkenfeld, Sprecher des Unternehmens. "Den Bremer Norden werden wir zunächst noch nicht abdecken". In der Anfangszeit wolle Flink die Bereiche Lindenhof, Hohweg, In den Hufen, Walle, Westend, Findorff, Weidamm, Utbremen und Findorff-Bürgerweide beliefern. Ob und wann das Angebot auf Vegesack, Blumenthal und Burglesum ausgeweitet wird, ließ der Sprecher offen.
Bereits seit einigen Monaten ist das Berliner Start-up Gorillas in der Hansestadt aktiv. An der Münchener Straße in Findorff hat das Unternehmen eigens ein Lager eingerichtet und versorgt von dort aus seine Kunden. Nachdem Gorillas zunächst nur in Findorff und den angrenzenden Bereichen geliefert hat, wurde das Gebiet vor Kurzem um die Ortsteile Buntentor und Steintor sowie einige Bereiche in direkter Nachbarschaft dazu erweitert. Ob das Unternehmen ein Angebot im Bremer Norden plant, hat es auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN nicht beantwortet.
Bringoo kann sich dagegen vorstellen, noch in diesem Jahr in Vegesack, Blumenthal und Burglesum zu liefern. "Wir wollen innerhalb der nächsten drei Monate neben Köln, Hamburg und Berlin auch in Bremen starten.", sagt Robert Kosobucki, Leiter der Unternehmensentwicklung. Das Angebot könne schnell auf den Bremer Norden ausgedehnt werden, da Bringoo bereits in anderen dünner besiedelten Gebieten aktiv sei. "Wir liefern zum Beispiel bereits in Pinneberg, einer Stadt mit 43.000 Einwohnern", so Kosobucki. "Unser Modell ist also auch für kleinere Areale geeignet."
In diesen Gebieten setzt das Unternehmen vor allem auf Vorbestellungen, die am selben Tag geliefert werden. "Dadurch können wir im Voraus planen und mehrere Bestellungen hintereinander ausliefern", sagt er. "Diesen Vorbestellungsmodus versuchen wir zu stärken, indem wir diesen für Kunden attraktiver gestalten." Daneben biete das Unternehmen aber auch seinen Grundservice an, bei dem Kunden innerhalb von 45 Minuten zu marktüblichen Preisen und ohne Mindestbestellwert beliefert würden.
Im Gegensatz zu Gorillas etwa betreibt Bringoo kein eigenes Lager, sondern bezieht die Waren von Geschäften aus der Region."In der Regel funktioniert unser Service so, dass wir einen Supermarkt haben und sich dann mehrere Einzelhändler im Einzugsgebiet des Supermarktes zusätzlich anschließen. Dadurch haben wir Effizienzgewinne, da die Lieferwege immer kürzer werden", sagt Kosobucki. Nach solchen lokalen Partner sei das Unternehmen bereits im Bremer Norden auf der Suche, um ein entsprechendes Netzwerk aufbauen zu können. "Wir sind auf die Einzelhändler angewiesen, um in den Bremer Norden expandieren zu können", sagt er.
Neben dem Kerngeschäft, das sich auf Produkte des täglichen Bedarfs konzentriert, testet Bringoo zurzeit in Hamburg und Berlin auch die Kooperation mit weiteren Einzelhändlern. Dazu zählten etwa Produktgruppen wie Blumen, Pralinen oder Drogerieartikel. Durch die Ausweitung der Sortimente würde nicht nur das Unternehmen selbst profitieren, sondern auch der lokale Einzelhandel, der durch die Konkurrenz aus dem Internet zu sterben drohe. "Bringoo stellt sich auf die Seite der innerstädtischen Einzelhandelsinfrastruktur, indem wir diese digitalisieren, sprich aktiv bei lokalen Geschäften kommissionieren", sagt Robert Kosobucki.