Alben hat der Nordbremer Musiker Matthias Monka schon viele herausgebracht. Aber sein aktuelles Projekt, das den Titel „Elektrowelt“ trägt, ist ein besonderes. Und das gleich aus mehreren Gründen.
Dass drei der sechs Songs zu Monka-Songs wurden, war eher Zufall. Denn geschrieben haben er und sein Kompagnon Oliver Kronhardt sie eigentlich für jemand anderen: ihren Musikerkollegen Andi Pique. Der hatte ein Projekt mit einem Sänger geplant, das letztlich aber nicht umgesetzt wurde. Also hat Monka sie auf seinem Album "Wechsellauf" selbst veröffentlicht. "Von diesen drei Songs hat Andi auch eine Elektroversion gebaut", erzählt er. "Die hat uns so gut gefallen, dass wir sie auch veröffentlichen wollten."
Doch diese Lieder allein reichten nicht, um eine EP zu produzieren. Deshalb haben Monka und Kronhardt drei weitere Titel genommen, die es bisher nur in einer Instrumentalversion gab. "Die haben wir betextet und mit einer Gesangsmelodie versehen", sagt der Künstler. Auch wenn das bereits vor gut zwei Jahren war, hat er das Projekt nie aus den Augen verloren.
Kontakt zu Kölner Label
Dass das Mini-Album gerade jetzt erscheint, hängt auch mit Heldenlos zusammen. Mit dem Oldenburger Künstler hat der Nordbremer einen Zyklus aufgenommen: Zu jeder Jahreszeit veröffentlichen die beiden Musiker einen Song. Der letzte erscheint im Frühling kommenden Jahres. Dieses Projekt brachte Monka in Kontakt mit dem Kölner Label Fiesta Records. "Dort habe ich einen der Elektro-Titel vorgestellt", erzählt er. "Der hat die Verantwortlichen überzeugt, sodass ich einen Übernahmevertrag bekommen habe."
Der Verlag sorgt nicht nur dafür, dass "Elektrowelt" auf den Markt kommt, sondern auch, dass es ein Musikvideo auf Youtube gibt. Für Monka zahlt sich diese Zusammenarbeit aus. Denn das Label ist im kommerziellen Pop-Bereich aktiv und verfügt dadurch über eine gewisse Reichweite. "Meine Musik wird über Spotify und Google gestreut und darüber hinaus verschiedenen Radiosendern angeboten", berichtet der Nordbremer. Das war auch bei seinem Projekt mit Heldenlos der Fall – mit Erfolg. Ein Song schaffte es im Raum Köln ins Radio. "Das hat sich bemerkbar gemacht: Wir hatten danach deutlich mehr Streams bei Spotify", sagt Monka.
Trotzdem kann er sich nicht vorstellen, dass er nun zum Star wird. Doch das ist für den Hanseaten überhaupt kein Problem. Denn mit seiner aktuellen Situation ist er sehr glücklich. "Ich kann musikalisch machen, was ich will und werde auf nichts festgenagelt", sagt er. Dennoch freut er sich, wenn seine Musik stetig mehr Menschen erreicht. Und das ist bereits der Fall. "Die monatliche Hörerzahl bei Spotify steigert sich", so Monka. "Das ist ein schleichender Prozess, aber das gilt bei mir insgesamt: Meine Schritte sind immer klein und beständig."
Zusammenarbeit mit anderen Künstlern
Besonders ist die EP aber nicht nur wegen des Plattenlabels. "Das ist das erste Album von mir, bei dem ich durchgehend mit weiteren Autoren gearbeitet habe", erzählt er. "Und das fühlt sich gut an." Denn als Künstler sei man in gewisser Weise auch begrenzt. Kronhardt und Pique hätten Impulse gesetzt, die die Songs anders als andere Monka-Songs klingen lassen. "Das war auch schon bei der Kooperation mit Heldenlos der Fall", so Monka.
Auch wenn "Elektrowelt" gerade erst erschienen ist, ist er gedanklich schon bei den nächsten Projekten. "Ich arbeite ständig an neuen Songs – auch für das Projekt mit Heldenlos", erzählt er. Darüber hinaus will er sich im kommenden Jahr mit seinem Repertoire befassen, das mittlerweile rund 250 Songs umfasst. Daraus will er bis zu zehn Titel herausgreifen und neu arrangieren. "Ich denke da zum Beispiel an eine orchestrierte Version", so der Künstler. Ein weiteres Projekt, das er ebenfalls im kommenden Jahr realisieren will, trägt den Titel "100 Prozent KI-frei". Die Songs sollen allesamt ohne digitale Hilfe eingespielt werden. "Also so", sagt er, "wie ich es immer gemacht habe."