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Coronavirus Inzidenz in Vegesack höher als in allen anderen Bremer Stadtteilen

In keinem anderen Bremer Stadtteil gab es zuletzt so viele Corona-Infizierte wie in Vegesack. Besonderen Handlungsbedarf sieht das Gesundheitsressort deshalb allerdings nicht.
12.08.2021, 17:00 Uhr
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Inzidenz in Vegesack höher als in allen anderen Bremer Stadtteilen
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Mal galt Blumenthal als der Stadtteil mit den meisten Corona-Infizierten in Bremen, dann war es Osterholz oder Gröpelingen. Nun führt Vegesack die Statistik der Gesundheitsbehörde an. Für die Kalenderwochen 29 und 30 ermittelte die Verwaltung 0,71 Fälle pro 1000 Einwohner. Zwei Wochen zuvor war der Wert noch so niedrig, dass das Ressort ihn aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht veröffentlicht hat.

Wie es zu diesem Anstieg kommen konnte, sagt das Gesundheitsressort nicht. Dafür aber, dass die Zahl der Infizierten in Bremen schon deutlich höher war, als nun in Vegesack. Nach den Worten von Lukas Fuhrmann entsprechen die 0,71 Fälle pro 1000 Einwohner, wenn auch nur in etwa, einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35,5 pro 100.000 Einwohnern. "Wir sind hier weit weg von den Höchstwerten, die wir mal hatten", so der Sprecher der Gesundheitsbehörde.

Auch wenn Vegesack damit bremenweit im oberen Bereich der Statistik rangiere, sei der Wert dennoch wenig aussagekräftig. "Bei niedrigen Einwohnerzahlen, und das muss man für einen Stadtteil annehmen, schwankt die Inzidenz sehr schnell, auch bei niedrigen absoluten Fallzahlen", sagt Fuhrmann.

Aus diesem Grund sieht das Gesundheitsressort auch keine Notwendigkeit, in Vegesack besondere Maßnahmen zu ergreifen, um die Inzidenz wieder zu senken. Fuhrmann verweist dennoch darauf, dass das Impfmobil am Mittwoch dieser Woche erneut an der Grohner Düne Station gemacht hat.

Die bisherige Impfstrategie der Stadt sei nicht die schlechteste, sagt der Nordbremer Bürgerschaftsabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher seiner Fraktion, Rainer Bensch (CDU). "Nun kommt es darauf an, diejenigen zu finden, bei denen bisher eine nicht so ausgeprägte Impfbereitschaft besteht", so Bensch. Das sei nun die Aufgabe der Gesundheitsbehörde. "Dann muss sie so nah wie möglich an diese Menschen heran und ihnen ein Impfangebot unterbreiten", fordert Rainer Bensch.

Auf Impfungen im Kampf gegen das Corona-Virus setzt auch Martin Marschall (SPD). "Mit welchen Angeboten auch immer", sagt der Mediziner, der dem Vegesacker Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Sport angehört. Die aktuelle Inzidenz in Vegesack bezeichnet er allerdings "noch nicht als besorgniserregend, insbesondere unter Berücksichtigung der Krankenhaus- und Intensivbettenbelegung mit Corona-Fällen." Aus seiner Sicht wäre es jedoch hilfreich, wenn das Gesundheitsamt zusätzlich zu den täglichen Fallzahlen auch mitteilen würde, wie die Infektionen entstanden sind. "Daraus könnte man viele praktische Lehren ziehen zur Vermeidung weiterer Infektionen", sagt Martin Marschall.

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