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Jacobs University sucht Patenfamilien Der Kontakt zu allen Gaststudenten ist geblieben

Die Nordbremerin Andrea Koch berichtet über ihre positiven Erfahrungen mit dem Patenfamilien-Programm der Jacobs University.
03.10.2019, 17:29 Uhr
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Der Kontakt zu allen Gaststudenten ist geblieben
Von Michael Brandt

Regelmäßig sucht die Jacobs University Patenfamilien für junge Studenten, die nach Deutschland kommen, vielfach erstmals überhaupt ihr Elternhaus verlassen haben. Welche Geschichten sich aus diesen Patenschaften entwickeln können, schildert die University jetzt an einem Beispiel. Die Nordbremerin Andrea Koch ist auf Einladung ihres ehemaligen Gaststudenten Lalit Singh sogar bis nach Nepal gereist.

Im Spätsommer 2015 hatte sie Lalit Singh im Rahmen des Gastfamilienprogramms der Jacobs University kennengelernt. „Lalit sprach damals noch nicht fließend Englisch, er war eher ruhig“, erinnert sich die 56-Jährige. Gemeinsame Unternehmungen wie Spielabende oder Ausflüge stärkten jedoch den Zusammenhalt und das Vertrauen des Gastes. „Sogar der Gedanke für den ‚Hackathon‘ ist auf unserem Sofa gereift“, betont Andrea Koch. Nepals größten Wettbewerb für Programmierspezialisten namens „Everest-Hackathon“ hat Lalit Singh in Nepals Hauptstadt Kathmandu ins Leben gerufen. „Die Veranstaltung hat Teilnehmer und Sponsoren aus aller Welt nach Nepal gebracht. Er kam aus sich heraus, er war in seinem Element – das war beeindruckend zu sehen.“

2018 machte Lalit Singh an der Jacobs University den Bachelorabschluss in Computerwissenschaften und lud seine Gasteltern zu einem Besuch in sein Heimatland ein. Zwei Wochen verbrachten Andrea Koch und Gastvater Christoph Paul diesen Sommer in Nepal. Sie bereisten das Land, besuchten den Hackaton und wohnten bei der Familie eines Freundes von Lalit. „Die Gastfreundschaft in Nepal ist unheimlich beeindruckend. Die Leute geben ihr letztes Hemd, obwohl sie selbst nicht viel haben“, berichtet Andrea Koch von ihren Erfahrungen.

Seit zehn Jahren engagiert sich die Erzieherin und Mutter zweier Kinder im Gastfamilienprogramm der Jacobs University. Von dem Programm hatte sie in der Zeitung gelesen. „Ich fand es schon immer spannend, über den eigenen Tellerrand hinauszugucken. Die eigene Umgebung kennt man ja sehr gut.“ Studierende aus Rumänien, China, Saudi Arabien und Pakistan hat sie inzwischen durch das Studium begleitet, sie sind auf der ganzen Welt verteilt. Der Kontakt ist zu allen geblieben. „Zu allen verbindet uns ein intensives Verhältnis. Das Programm ist eine große Bereicherung für unser Leben.“

Um eine Patenschaft für einen Studierenden zu übernehmen, braucht es nach Darstellung der Jacobs University nicht viel: Ein wenig Zeit, Grundkenntnisse in der englischen Sprache und Aufgeschlossenheit gegenüber jungen Menschen aus anderen Kulturkreisen. „Man sollte offen sein und seine Vorurteile ganz weit wegstecken.“ Wenn man unsicher sei, könne man zunächst eine Patenschaft für einen Studierenden aus einem europäischen Land oder für einen Gaststudenten übernehmen, der nur ein halbes Jahr in Bremen sei, rät Andrea Koch.

Wer am Gastfamilien-Programm interessiert ist, kann sich per E-Mail an hostfamilies@jacobs-university.de oder unter der Telefonnummer 04 21 / 2 00 42 08 an die Jacobs University wenden.

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