Im Januar 2024 geht die bundesweite Aktion „Stunde der Wintervögel“ in die vierzehnte Runde. Der Naturschutzbund (Nabu) Deutschland und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) rufen Naturfreundinnen und Naturfreunde dazu auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Die Zählung findet von Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. Januar, statt. In Bremen-Nord bietet der Nabu außerdem zwei gemeinsame Zählaktionen an.
Jede Beobachtung zählt, betont der Naturschutzbund. „Wer sich fürs neue Jahr vorgenommen hat, mehr für den Naturschutz zu tun, kann den guten Vorsatz gleich in die Tat umsetzen und mitmachen“, wirbt Florian Scheiba vom Nabu Bremen für die große Zählaktion. „Die mit der Aktion gewonnenen Daten über die heimische Vogelwelt helfen uns dabei, das Gesamtbild über die Situation von Vögeln in Städten und Dörfern zu vervollständigen", erläutert der Vogelkundler den Hintergrund der Aktion.
Die Ergebnisse der Zählung tragen dazu bei, Antworten auf diverse Fragen zu finden: Wie wirken sich Witterungsbedingungen, die Klimakrise, Veränderungen in der Landwirtschaft auf die Vogelwelt aus? Entsprechende Daten seien die Grundlage effektiven Vogelschutzes, so der Nabu. Vor allem mit Blick auf die Ergebnisse der vergangenen Jahre lassen sich damit einige Trends ablesen, sogar für bestimmte Vogelarten.
Wintergäste im Fokus
Im Fokus stehen die gefiederten Wintergäste. Einige Vogelarten ziehen vor allem bei frostigen Witterungsbedingungen aus kälteren Regionen in Nord- und Osteuropa zu uns. Dazu zählen zum Beispiel Erlenzeisige, Bergfinken und Birkenzeisige. „In Bremen gab es in den vergangenen Tagen durchaus größere Einflüge von Erlen- und Birkenzeisigen“, berichtet Scheiba. „Mal schauen, wie viele es dann auch auf die Zähllisten schaffen.“
Und so funktioniert die Vogelforschung zum Mitmachen: Eine Stunde lang werden Vögel – egal ob im Garten, vom Balkon aus oder im benachbarten Park – gezählt. Die höchste Anzahl von jeder Art, die gleichzeitig gesichtet werden, sollte notiert werden. So werden Vögel, die wegflattern und wiederkommen, nicht doppelt gezählt. Die Beobachtungen können dann mit der App „Nabu Vogelwelt“ bis Montag, 15. Januar, gemeldet werden. Zudem können Beobachtungen am Sonnabend und Sonntag, 6. und 7. Januar, jeweils von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 08 00 / 1 15 71 15 telefonisch mitgeteilt werden.
Gemeinsam Vögel beobachten und zählen können Interessierte mit dem Nabu in Bremen-Nord. Für Sonnabend, 6. Januar, lädt Vogelkundlerin Kyra Behrje dafür von 10 Uhr bis 11.30 Uhr nach Blumenthal ein. Treffpunkt ist der Parkplatz Am Löh. Ebenfalls unter der Leitung von Kyra Behrje findet am Sonntag, 7. Januar, von 10 bis 11.30 Uhr eine weitere Zählung im Stadtgarten Vegesack statt. Treffpunkt ist die untere Aussichtsplattform. Weitere Informationen gibt es unter der E-Mail-Adresse nord@nabu-bremen.de. Dort können sich Interessierte auch anmelden.