Vegesack. Einige sagen Vegesacker Freizeitbad, andere Fritz-Piaskowski-Bad. Dabei heißt es offiziell weder so noch so, sondern: Freizeitbad Vegesack Fritz Piaskowski. So steht es in einem Heft der Bremer Bädergesellschaft. Und so steht es über dem Haupteingang des Bades. Doch diesen Namen hatte es nicht immer.
Als das Bad 1963 eröffnet wurde, war es ein Bad wie jedes andere auch: keine Betonung auf Freizeit, keine Erinnerung an einen Mann, der in doppelter Hinsicht ein Funktionär war – in der Politik und im Sport. Vom herkömmlichen Schwimmbad zum Freizeitbad wurde der Gebäudekomplex am Fährgrund erst nach einer umfangreichen Sanierung. 1989 wurde sie beendet. Seither ist es auch Fritz Piaskowski gewidmet.
Der Vegesacker – im März 1906 in Aumund geboren und im März 1985 gestorben – war vieles: SPD-Mann, Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft, Fraktionsvertreter in mehreren Deputationen, zehn Jahre lang Ortsamtsleiter. Und er war Gründer der Sportgemeinschaft Aumund-Vegesack, die heute zu den größten und spartenreichsten Vereinen im Stadtteil zählt, und Mitbegründer des Kreissportbundes Bremen-Nord.
Piaskowski fand, dass die Blumenthaler, Vegesacker und Burglesumer Sportler einen eigenen Verband haben müssten, um ihre Interessen besser vertreten zu können. Mehrere Jahre war er Vorsitzender des Landessportbundes Bremen. Piaskowski hatte Schlosser gelernt. Fast 40 Jahre arbeitete er beim Vulkan. Als Mitglied der SPD wurde er von den Nazis vorübergehend inhaftiert. 1978 bekam er das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.