Der Bahnhofsvorplatz in Vegesack ist sicher. Er ist kein Gefahrenort. So lautete jedenfalls noch vor eineinhalb Jahren die offizielle Haltung der Polizei. Im Klartext: Die Vegesacker sollten ihren Wunsch nach Überwachungskameras vergessen. Wie schnell sich eine solche Haltung ins Gegenteil verkehren kann, wenn es politisch in die Zeit passt, hat jetzt Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) bewiesen. Er hat eben jene Kameras offiziell in Betrieb genommen.
Das ist eine gute Nachricht für all diejenigen, die sich an diesem Ort schon seit langem nur mit einem mulmigen Gefühl aufhalten oder ihn lieber gleich ganz meiden. Überfälle, Raub und Schlägereien sind vor dem Vegesacker Bahnhof keine Seltenheit. Erst Anfang August wurde ein 24-Jähriger auf dem Bahnhofsvorplatz von einer fünfköpfigen Gruppe zusammengeschlagen.
Nicht nur das Sicherheitsgefühl der Passanten und die Aufklärungsquote werden durch die Kameras steigen. Durch die Kontrolle der Bilder rund um die Uhr hat die Polizei auch die Chance, rechtzeitig einzugreifen und Straftaten zu verhindern. Die Entscheidung für die Videoüberwachung in Vegesack war überfällig.