Es ist ein Trauerspiel. Dass die Eisenbahnbrücke an der Hermann-Fortmann-Straße erneuert werden musste, hat niemanden überrascht. Als die prognostizierte Bauzeit mit satten vier Jahren angegeben wurde, hielt das schon manch' einer für einen satirischen Beitrag. Allerdings war damals noch nicht klar, was jetzt zutage getreten ist.

Björn Josten, Redaktionsleiter
Bei den vier Jahren wird es nach neuesten Informationen nicht bleiben. Ein ganzes Jahr wird länger gebaggert, geschweißt und asphaltiert. Doch das ist nicht mal die Pointe. Zum Treppenwitz wird das Projekt dadurch, dass die Durchfahrtshöhe so geplant worden ist, wie sie seit eh und je schon war. Und das war knapp bemessen. Gut möglich, dass künftige Generationen von Feuerwehrautos und sonstige Fahrzeuge nicht mehr unter der Brücke herfahren können.
So etwas sollte und darf nicht passieren. Bei jedem Feuerwehrgerätehaus werden Torhöhen geplant, die auch für höhere Fahrzeuge kompatibel sind. Das ist Standard. Mag sein, dass das Mobilitätsressort keine Anforderungen formuliert hat. Schlimm genug. Insofern muss es sich auch nicht über den zugeschobenen schwarzen Peter wundern. Aber auch die Planer von DB Infrago hätten das beachten müssen. Die Schuldfrage mag jeder für sich selbst klären. Das zu erwartende Ergebnis droht jedoch zur Fehlplanung zu werden.