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Gesamtflair muss stimmen Entwicklung von Vegesack: Es geht nicht nur um den Shoppingstandort

Wenn Vegesack als atraktives Mittelzentrum wahrgenommen werden soll, dann muss das Gesamtflair stimmen, meint Björn Josten.
25.02.2023, 08:00 Uhr
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Entwicklung von Vegesack: Es geht nicht nur um den Shoppingstandort
Von Björn Josten

Vegesack sieht sich gerne als das Mittelzentrum für den Bremer Norden und das niedersächsische Umland. Doch wird der Stadtteil dieser Funktion überhaupt noch gerecht? Gewisse Selbstzweifel sind offenbar vorhanden. Jedenfalls wenn die Anzahl von Strategiepapieren und Gutachten als Gradmesser angelegt werden. Eine befasst sich mit der Maritimen Meile. Die muss und soll sich nach dem Abgang des Schulschiffes neu erfinden. Die geschlossenen gastronomischen Angebote in der Strandlust und der Gläsernen Werft spielen in den Überlegungen ebenso eine zentrale Rolle wie ein Nachfolger für den abgewanderten Großsegler. 

Trostlos präsentiert sich außerhalb der Markttage der Sedanplatz. Auch hier soll ein Papier die Möglichkeiten abseits der ohnehin geplanten Neubauten am Rande ausloten. Schließlich wird nun auch das Strategiepapier für die Vegesacker Fußgängerzone aus dem Jahre 2011 durch ein aktuelles ersetzt. Darin soll geklärt werden, wie die Shoppingmeile auf die veränderten Erwartungen der potenziellen Kundschaft ausgerichtet werden kann. Mit dem Papier von 2011 hat Vegesack diesbezüglich gute Erfahrungen gesammelt. Insofern ist es richtig, dieses nun fortzuführen. Denn Vegesack als Mittelzentrum wird nur attraktiv sein, wenn das Gesamtpaket schlüssig ist. Die Leute müssen gerne nach Vegesack kommen, weil das Shoppingangebot stimmt, es attraktive Cafés, Restaurants und Bistros gibt und ein angenehmes Flair herrscht. Das ist eine Herausforderung.

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Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt bezeichnet Vegesack gern und oft als maritimsten Stadtteil Bremens. Gemessen an den Vereinsaktivitäten rund um den Hafen und natürlich durch die Lage an der Weser mit den Werften und den vorbeifahrenden dicken Pötten ist das mehr als gerechtfertigt. Punkten kann Vegesack damit zurzeit nur bedingt. Es sind weniger die heutigen Vorzüge als die früheren Leuchttürme, die den Leuten zu Vegesack einfallen.

Der Stadtteil wird sich zweifelsohne weiter verändern. Viele neue Quartiere entstehen gerade. Umso wichtiger ist ein Blick nach vorn. Dabei dürfen die Vegesackerinnen und Vegesacker nicht aus dem Blick verloren werden. Denn sie werden es sein, die für das Flair sorgen, das die zugereiste Kundschaft vorfinden soll. Daher ist es unumgänglich, dass die Erkenntnisse aus den einzelnen Papieren zusammengeführt und miteinander verzahnt werden müssen. Ziel muss sein, Vegesack zu einem Ort zu machen, in dem die Einwohner gut und gerne leben. Je wohler sich die Vegesacker selbst fühlen, desto eher gelingt es, das Image der grauen Maus mit verblasstem Glanz längst vergangener Zeiten abzustreifen.

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