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Nahversorgung im Bremer Norden Maribondo-Markt in Fähr-Lobbendorf: Schutz vor Einbrechern gefordert

Am vergangenen Wochenende wurde erneut in den Maribondo-Supermarkt an der Lindenstraße eingebrochen. Die Stiftung, die den Laden betreibt, fordert nun Unterstützung in Sachen Sicherheit.
20.03.2024, 18:00 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Lässt sich die Schließung des Maribondo-Supermarkts an der Lindenstraße noch verhindern? Diese Frage bewegt Kunden und Vegesacks Kommunalpolitiker gleichermaßen. Der Geschäftsführer der Stiftung Maribondo da Floresta, Erwin Bienewald, erwartet jedenfalls nach dem jüngsten Einbruch finanzielle Hilfe, um den Supermarkt einbruchssicherer zu machen, wie er auf Anfrage unterstrich. Derweil haben Vegesacks Kommunalpolitiker die zuständigen senatorischen Behörden aufgefordert, das Aus der für die Bürger des Ortsteils nahezu alternativlosen Einkaufsmöglichkeit abzuwenden.

Der Maribondo-Laden an der Lindenstraße ist vor rund 16 Jahren mit dem Ziel eröffnet worden, Menschen mit Behinderungen eine sinnvolle Tätigkeit zu ermöglichen. Die allerdings in der Vergangenheit immer wieder durch Diebstähle, Einbrüche und auch Überfälle torpediert worden sei, wie Bienewald berichtet.

Schaden von rund 5000 Euro

Am vergangenen Wochenende schlugen unbekannte Täter erneut zu und verursachten nach den Worten des Maribondo-Geschäftsführers einen Schaden von rund 5000 Euro. Sie bohrten die Schlösser von zwei Türen auf und entwendeten Bargeld, Zigaretten und Spirituosen.

Bienewald nimmt an, dass echte Profis am Werk waren. Er glaubt, dass die Täter den Laden vorher nicht kannten und erst aufgrund der Berichterstattung und der öffentlichen Diskussion darauf aufmerksam gemacht wurden, "dass man bei uns nahezu gefahrlos einbrechen und leichte Beute machen kann“. Das, so der Maribondo-Geschäftsführer, sei zwar nur eine Vermutung. Aber es sei nicht das erste Mal, dass Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung geschadet habe.

Der jüngste Einbruch hat nach Bienewalds Darstellung zur Folge, dass der Supermarkt nach Ostern nur noch bis mittags 13 Uhr geöffnet haben werde. Zunächst bis zum Juli, danach sei zu entscheiden, wie und ob es überhaupt weitergeht. Vor allem müsse bei den inzwischen erheblich verängstigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Sicherheitsgefühl verbessert werden.

Abwehr von Einbrechern

Bienewald weist in diesem Zusammenhang auf technische Möglichkeiten zur Abwehr von potenziellen Einbrechern hin. Dazu seien Investitionen erforderlich, die von der Stiftung allein nicht aufgebracht werden könnten. Deshalb wolle er Kontakt mit dem Beirat Vegesack aufnehmen.

Der hat sich nach Angaben von Beiratssprecherin Heike Sprehe (SPD) bereits mit der Thematik beschäftigt und in seiner jüngsten Sitzung die Senatorinnen für Arbeit und Integration sowie für Wirtschaft aufgefordert, unverzüglich Gespräche mit der Stiftung Maribondo de Floresta aufzunehmen, um die drohende Schließung doch noch zu verhindern.

Die Reduzierung der Öffnungszeiten halten Vegesacks Beiratsmitglieder zwar wegen der personellen Engpässe bei Maribondo in einer Übergangszeit für vertretbar, allerdings nicht auf Dauer. Sonst sei die Versorgung im Ortsteil Fähr-Lobbendorf gefährdet, wie Heike Sprehe erklärt. Das Vegesacker Kommunalparlament will zudem die Erhaltung der Arbeitsplätze für behinderte Menschen gesichert wissen. Sie seien wichtig zur Teilhabe an der Gesellschaft, sagt Sprehe. Darüber hinaus ist der Senator für Inneres vom Beirat aufgefordert worden, die Realisierung von Sicherheitsmaßnahmen für den Maribondo-Markt zu unterstützen und die polizeiliche Präsenz vor Ort zu erhöhen.

Das Vegesacker Kommunalparlament hat in den vergangenen Jahren denn auch immer wieder und zuletzt auf seiner jüngsten Sitzung gemahnt, dass die Bewohner in Fähr-Lobbendorf die Dinge zum täglichen Leben zu Fuß und damit ohne lange Fahrten mit eigenem Auto oder im Bus einkaufen können müssten. Dabei tauchte stets die Frage auf, wann denn endlich der an der Lindenstraße beabsichtigte Bau eines Verbrauchermarktes in Angriff genommen wird. Eine Antwort darauf gibt es bislang nicht.

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