Vegesack. Die senatorische Behörde für Stadtentwicklung und Wohnungsbau bereitet eine Neuauflage des Zentrenkonzeptes vor. In diesem Konzept wird geregelt, wo sich im Stadtgebiet welcher Handel mit welchen Sortiment ansiedeln kann. Der Beirat Burglesum hat sich bereits mit dem vorliegenden Gutachten dazu befasst und Nachbesserungen im Bestand gefordert. Unter anderem erwartet das Stadtteilparlament einen neuen Supermarkt für die Versorgung in Grambke. Außerdem soll der Markt an der Charlotte-Wolff-Allee die Möglichkeit erhalten, sich zu vergrößern.
In der kommenden Woche nun befasst sich der Beirat Vegesack mit dem Zentren- und Nahversorgungskonzept. Gordon Wirth hat dazu im Namen der FDP bereits einen Antrag vorgelegt. Darin sprechen sich die Liberalen dagegen aus, den Kreuzungsbereich Hammersbecker Straße, Georg-Gleistein-Straße und Meinert-Löffler-Straße zu einem sogenannten Nahversorgungszentrum zu erklären. Hier befinden sich eine Reihe von Discountern und Supermärkten. Sollte der Bereich entsprechend umgewidmet werden, wäre eine Ausweitung der Sortimente denkbar. Die FDP warnt deshalb vor einer erneuten Gefährdung des Vegesacker Zentrums.
Allerdings spricht Wirth sich dafür aus, den seit Jahren geforderten Supermarkt auf dem Vulkan-Parkplatz an der Lindenstraße zu verwirklichen und auch ein Lebensmittel-Angebot an der Aumunder Feldstraße schaffen. Grundsätzlich stellen die Liberalen fest: „Ursache für festgestellte Probleme des Vegesacker Zentrums ist nicht die Insolvenz des Einkaufszentrums Haven Höövt, sondern dessen Errichtung.“ Und: „Das neue Einkaufszentrum Kontor zum Alten Speicher ist aufgrund der Entfernung und Topografie kein integraler Teil des Vegesacker Zentrums.“ Die Bau- und die Wirtschaftsbehörde sollen aufgefordert werden, den Beirat erneut zu beteiligen, ehe in den Deputationen und der Stadtbürgerschaft das Konzept endgültig beschlossen wird.
Die SPD unternimmt am Montag einen erneuten Anlauf, in Vegesack eine Resolution zur Klimanotlage zu beschließen – wobei das Wort „Notstand“ im Text vermieden wird. Bekanntlich waren die Sozialdemokraten im ersten Anlauf im Oktober mit einem entsprechenden Antrag gescheitert. Nun heißt es in einer Vorschlag für eine Resolution: „Der Vegesacker Beirat erklärt die Klimanotlage und erkennt damit die Eindämmung der Klimakrise und ihrer schwerwiegenden Folgen als Aufgabe von höchster Priorität an. Der Vegesacker Beirat erkennt, dass die bisherigen Maßnahmen und Planungen weltweit nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Der Vegesacker Beirat wird deshalb auch vor Ort aktiv.“
Jannik Michaelsen schlägt vor, dass jede Entscheidung oder Stellungnahme des Beirats auf ihre Klima-Auswirkungen hin geprüft wird. Außerdem möchte er, dass der Beirat bis Mitte des Jahres eigenständig Klimaprojekte erarbeitet. Zusammen mit den Beiräten Blumenthal und Burglesum soll ein Runder Tisch Klimanotlage eingerichtet werden, unter Beteiligung engagierter Bürger, der Umweltschutzverbände und der Wirtschaftsverbände. Hier, so der SPD-Vorschlag, können eigene Ideen entwickelt werden.
Und schließlich legt die SPD einen Antrag zur geplanten Grundsanierung der Alhardstraße in Schönebeck vor. Bekanntlich hat das Amt für Straßen und Verkehr angekündigt, dass die Straße mithilfe von Anliegerbeiträgen hergerichtet werden soll. Die Fraktion regt nun an, die Straße nur nach Mindeststandards auszubauen. So könnten die Kosten für die Anlieger gering gehalten werden.
Weitere Informationen
Die Sitzung findet am Montag, 17. Februar, ab 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Ortsamtes, Stadthaus am Sedanplatz, statt. Auf der Tagesordnung steht zunächst, wie berichtet, der geplante Neubau der Eisenbahnbrücke an der Hermann-Fortmann-Straße. Danach folgt die Befassung mit dem Zentrenkonzept. Für beide Tagesordnungspunkte sind Unterlagen über die Homepage des Ortsamtes Vegesack (unter „Beirat“ und „Sitzungstermine“) abrufbar.