Nicht nur aufgrund der sehr hohen Temperaturen waren die Fußball-Akteure auf dem Rasenplatz im Vegesacker Stadion heiß wie Frittenfett. Sicherlich lag es auch an der langen coronabedingten Pause, dass in der zweiten Runde des Bremer Lottopokals zwischen der SG Aumund-Vegesack und TuS Komet Arsten (3:1) schon ganz schön die Post abging.
Etwas länger musste auch Vegesacks Offensivkraft Bashkim Toski pausieren, der letztlich sehr großen Anteil am Happy End des Gastgebers hatte. Vor leeren Zuschauerrängen, dafür mit vielen Ordnern – der SAV-Fußball-Boss Bernd Siems wollte ja bekanntlich, wegen nur einem Heimspiel, im Pokal nicht extra ein Hygiene-Konzept ausarbeiten – hatten die Nordbremer in dieser Begegnung die erste Möglichkeit.
Direkt nach dem Anstoß brachte der sehr auffällige Lennart Kettner aufseiten der Grün-Weißen eine Ecke genau auf den ebenfalls starken Abdullah Basdas, der hier schon fast das 1:0 erzielt hätte (1.). Aber auch die sehr jungen Arstener versteckten sich keineswegs und so musste auf der anderen Seite der aufmerksame SAV-Verteidiger Boris Osei Cordes gegen den TuS-Spieler Kenstar Gehle klären (8.). Auffällig war, dass die Gäste die Vegesacker mit schnellem Umschaltspiel überrumpeln wollten. So auch in Minute 18, als Julian-Noah Schütte fast die 1:0-Führung der Stadtbremer erzielt hätte.
Toski per Kopf zur Führung
Nach einer Unkonzentriertheit von Hendrik Rilka schnappte sich in der 32. Minute dann Lennart Kettner das Spielgerät. Über Bashkim Toski und Alexander Schlobohm landete der Ball wieder bei Toski, der per Kopf zum 1:0 der Krämer-Mannen traf.
Nach dem Seitenwechsel leistete sich das Nordlicht auch einen Stockfehler. Justin Fronia brachte hier den Eckball herein. An der Strafraumgrenze stand Ramazan Gülac anschließend völlig blank und glich per Kopf zum 1:1 aus. Doch das SAV-Team zeigte sich keineswegs geschockt und ging durch Bashkim Toski wieder in Front (69.). Für den Schlusspunkt zum 3:1-Endstand zeigte sich letztlich Alexander Schlobohm verantwortlich (90.+4).
„Auf dem sehr trockenen Platz mussten wir heute mit viel Druck spielen. Da wir vorher kein Testspiel absolvierten, hatten wir anfangs Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Je länger das Spiel dann aber dauerte, desto besser kamen wir rein. Wir hätten uns das Leben aber etwas leichter machen können, wenn wir unsere Chance vor der Halbzeit genutzt hätten. Aber so wie die Mannschaft nach dem 1:1 zurückgekommen ist, war der Sieg am Ende auch verdient“, meinte der SAV-Trainer Björn Krämer.
„Insgesamt war es lange ein ausgeglichenes Spiel. Das Bittere ist nun, dass wir drei verletzte Spieler haben. Das hat natürlich auch dazu geführt, dass wir Qualität verloren haben. Das Ärgerliche ist auch, dass unsere individuellen Fehler bestraft worden sind und wir am Ende völlig verdient verloren haben. Vegesack zeigte sich insgesamt einfach abgezockter“, berichtete der TuS-Coach Kevin Köhler.
Von einem verdienten Sieg sprach auch Vegesacks Bashkim Toski. „Wir haben das als Mannschaft insgesamt gut gemacht. Das erste Spiel nach so einer langen Pause ist immer schwierig. Aber ich fand, dass wir gut spielten“, so Toski. Über seine beiden Tore freute sich der SAV-Angreifer natürlich auch sehr. „Es ist schön, wenn man zum Sieg beitragen kann. Schön ist auch, dass wir eine Runde weiter sind. Nach meinem Leistenbruch hatte ich ja ein Jahr und neun Monate Pause und das war heute mein erstes Spiel. An meiner Leiste spüre ich nichts mehr und so hoffe ich, dass ich auch gegen Burg wieder dabei bin“, erklärte Bashkim Toski.