Gut einen Monat ist es her, dass es im Bewohnertreff der Grohner Düne gebrannt hat. Das Feuer hat dabei einen so großen Schaden angerichtet, dass dort bis auf Weiteres keinerlei Angebote stattfinden können. Um die Menschen in der nächsten Zeit trotzdem unterstützen zu können, hat Quartiersmanager Christian Ganske nach Alternativen gesucht.
"Wir haben zunächst geschaut, welche Angebote unbedingt im Umfeld der Grohner Düne bleiben müssen", erzählt er. Dazu zählen etwa Programme wie die Sprachmittler und das Projekt "Unterstützung im Quartier". Ebenfalls von großer Bedeutung sind die Beratungsangebote des Verbraucherschutzes sowie die für Menschen aus Nicht-EU-Ländern zum Thema Arbeit. "Bei diesen Angeboten macht es keinen Sinn, sie den Menschen irgendwo zu unterbreiten. Diese Projekte leben davon, dass sie den Bewohnern ortsnah zur Verfügung stehen", so Ganske. Deshalb hat er im Umfeld der Grohner Düne nach Räumen gesucht, in denen die Angebote vorübergehend untergebracht werden können. "Das hat dank der Hilfe unseres Netzwerkes im Quartier, vor allem des Arbeits- und Lernzentrums (ALZ) sowie des Kulturbüros Bremen-Nord, gut geklappt", schildert er.
Die Sprachmittler sowie die Rechts- und Arbeitsmarktberatung sind ab sofort in den Räumen des ALZ, Friedrich-Klippert-Straße 10, angesiedelt. Das Quartiersmanagement hat eine Bleibe in einem benachbarten Gebäude, Hermann-Fortmann-Straße 18, gefunden. Das Projekt "Unterstützung im Quartier" befindet sich derzeit in einem Büro des Kulturbahnhofes, Hermann-Fortmann-Straße 32. Außerdem können dort in einem Gruppenraum Deutsch-Kurse organisiert werden.
Doch nicht alle Programme konnten so schnell wieder starten. Vorerst aussetzen muss zum Beispiel das Näh-Café. "Wir haben im Moment keine Nähmaschinen", erzählt Ganske. "Die Maschinen sind zwar nicht verbrannt, aber eingerußt." Weil es sich dabei um elektrische Geräte handelt, müssten sie aus Sicherheitsgründen zunächst von einer Fachfirma gereinigt werden. Passiere das nicht, gehe von den Nähmaschinen ein erhöhtes Brandrisiko aus.
Darüber hinaus sucht Ganske im Moment noch nach einer Lösung, wie das Fahrradprojekt weitergeführt werden kann. Die Räder wurden bei dem Brand zwar nicht zerstört, sind aber wie die Nähmaschinen mit Ruß bedeckt. Eine Reinigung mache jedoch erst dann Sinn, wenn ein neuer Raum gefunden ist, in dem die Räder übergangsweise gelagert werden können. Doch nach einem solchen Ort sucht der Quartiersmanager im Moment noch.
Die Ermittlungen zur Brandursache laufen indes weiter. Nach den Worten von Ralf Uhtenwoldt steht allerdings bereits fest, dass das Feuer im Büro des Bewohnertreffs ausgebrochen ist. "Dort habe ich die Überreste einer Akkuzelle gefunden, die nun untersucht werden müssen", sagt der Sachverständige für Brandursachenermittlung. "Im Moment ist aber davon auszugehen, dass der Brand durch diese Akkuzelle ausgelöst wurde." Um die Brandursache mit Bestimmtheit nennen zu können, stünden allerdings noch verschiedene Untersuchungen aus. Dass es sich um Brandstiftung handelt, kann der Experte hingegen zum jetzigen Zeitpunkt ausschließen. Hierfür gebe es keinerlei Hinweise.
Bis die Akteure in den Bewohnertreff zurückkehren können, wird es noch einige Zeit dauern. Zunächst müssen die Räume saniert werden. "Durch Einrußungen und Löschwasserschäden muss da einiges herausgerissen werden", berichtet der Quartiersmanager. Neben den Arbeiten, die durch den Brand erforderlich geworden sind, soll der Dünenwind zeitgleich modernisiert werden. Bisher fehlte dort unter anderem ein barrierefreies WC. Das könnte nun genauso kommen wie die nötige Infrastruktur, um die Digitalisierung im Bewohnertreff voranzutreiben. Entsprechende Gespräche zwischen der Stadt, dem Vermieter und den Versicherungen würden hierzu bereits laufen.
Außerdem muss noch eine Lösung gefunden werden, wie es mit den Foren "Wohnen in Nachbarschaften" (Win) weitergeht. Sollte der Kulturbahnhof zur Verfügung stehen, würde der Quartiersmanager die Zusammenkünfte dort organisieren. Alternativ könnte er sich auch vorstellen, virtuelle Sitzungen abzuhalten. "Das nächste Win-Forum ist aber erst im September", sagt Christian Ganske. "Damit haben wir noch ein bisschen Zeit, um diese Frage zu klären."