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Jacobs University Studierende trainieren mit Kindern

Auf dem Gelände der Jacobs University ist ein Fitnesspark entstanden, von dem vor allem Kinder profitieren sollen. Auf Hinwirken einer Studentin wurde die Anlage durch die Botschaft von Katar finanziert.
22.10.2021, 19:00 Uhr
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Studierende trainieren mit Kindern
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Künftig werden regelmäßig Kinder aus dem Bremer Norden auf den Campus der Jacobs University kommen, um dort Sport zu treiben. An diesem Sonnabend eröffnet auf dem Areal ein sogenannter Calisthenics Park, in dem Angebote des Hood Trainings, also Kraftsport an Geräten, stattfinden werden. Die Fitnessanlage ist Teil eines Programms, mit dem die Universität sich im Stadtteil engagieren will.

Die Sportgeräte auf dem Campus können grundsätzlich von jedermann genutzt werden. Ein besonderer Fokus liegt allerdings auf Kindern, die etwa aus der Grohner Düne kommen. "Mitarbeiter des Hood Trainings werden dann gemeinsam mit Studierenden der Jacobs University ein Sportangebot organisieren", erklärt Universitätsdozent Jakob Fruchtmann, der das Programm koordiniert, das sich Community Impact Project (CIP) nennt. "Die Studierenden lernen dabei unter anderem, wie man mit Kindern arbeitet. Außerdem können sie das Wissen, das sie sich in der Uni angeeignet haben, praktisch umsetzen." Darüber hinaus erfahren die Studierenden durch den Kontakt mit den Kindern, wie das Leben außerhalb des Campus im Bremer Norden aussieht, ergänzt Paula Kunz, die das Projekt von studentischer Seite betreut.

Neben den Studierenden profitieren auch die Kinder, die so erstmals mit dem universitären Leben in Berührung kommen, betont Fruchtmann. Dabei treffen sie auf Menschen, die aus den gleichen Ländern wie sie kommen und damit auch dieselbe Sprache sprechen. "Die Studierenden können die Kids vielleicht motivieren, etwas auszuprobieren um damit auch eine andere Perspektive für ihr Leben zu bekommen", schildert der Dozent. Deshalb sei es ihm auch wichtig gewesen, dass der Park auf dem Campus entsteht und nicht in einem Quartier.

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Die Verbindung zwischen der Jacobs University und dem Hood Training besteht schon seit Längerem. "Daniel Magel, der Chef vom Hood Training, hat seine Masterarbeit über Hood Training und die Rolle von Kampfsport in der Integration bei mir geschrieben", erzählt Fruchtmann. Seitdem habe er das Konzept unterstützt, indem er etwa seine Studierenden auf das Projekt aufmerksam gemacht habe. 

So ist auch Gharissa Al Muftah zum Hood Training gekommen. "Gharissa hat dort Sport gemacht und sich für das Projekt begeistert. Deshalb wollte sie nicht nur das Hood Training unterstützen, sondern auch die Zusammenarbeit mit der Jacobs University intensivieren", berichtet Fruchtmann. Al Muftah stammt aus Katar und bekommt ein Stipendium des katarischen Außenministeriums. Das bietet ihr zudem die Möglichkeit, etwas an die Stadt, in der sie studieren kann, zurückzugeben. Konkret passiert das über eine Spende der Botschaft in Berlin. "Damit war es möglich, den Calisthenics Park auf dem Campus zu errichten", sagt der Leiter des Studiengangs Gesellschaft, Medien und Politik. "Es freut mich sehr, dass ich damit etwas an meine Stadt und meine Universität zurückgeben kann", ergänzt Gharissa Al Muftah. "Das habe ich auch so von meiner Familie gelernt."

Eigentlich sollte der Park bereits deutlich früher eröffnet werden. Doch pandemiebedingt verzögerte sich der Prozess. Auch wenn die Anlage an diesem Sonnabend eröffnet wird, richtig genutzt wird sie erst ab dem kommenden Frühjahr. "Im Winter ist es zu kalt, um draußen zu trainieren", sagt Fruchtmann. Deshalb gebe es aktuell Überlegungen, wie Studierende und Kinder auch im Winter gemeinsam Sport treiben können. 

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Der Fitnesspark ist Teil des Community Impact Projects der Jacobs University. "Die Idee ist, dass man den Campus mehr mit der Region und insbesondere mit der näheren Umgebung verbindet", sagt Paula Kunz. Aktuell gibt es zwölf verschiedene Projekte, die von Studierenden initiiert und geleitet werden. "Voraussetzung dabei ist, dass jedes dieser Projekte einen lokalen Partner hat und gemeinnützig ist", erklärt sie. Was genau gemacht wird, entscheiden dabei die Akteure vor Ort, damit die Studierenden sich nicht am Bedarf vorbei engagieren. "Mit den Projekten wollen wir auch den Campus öffnen, weil sowohl Studierende als auch Menschen von außerhalb das Gelände oft als Insel wahrnehmen", schildert die Studentin. Zeitgleich hätten die Projekte einen sozialen Charakter, wovon die Umgebung profitieren könne.

Info

Der Calisthenics Park wird an diesem Sonnabend, 23. Oktober, um 13 Uhr eröffnet. Für Kinder wird es einen Wettbewerb an den Sportgeräten geben. Außerdem ist ein Musik- und Showprogramm geplant. Zu den Gästen gehört unter anderem auch der Botschafter von Katar.

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