Familie Alhamad wohnt im zwölften Stock der Grohner Düne. Normalerweise nutzen Sohn Mohamad und seine Eltern den Fahrstuhl, um ins Erdgeschoss zu kommen. Doch das war kürzlich nicht möglich. Das Problem: eine defekte Lichtschranke. Vier Tage lang ist der Lift deshalb ausgefallen. Also hat Mohamad Alhamad in dieser Zeit die Treppe genommen. Für seine kranke Mutter war das allerdings keine Option. Sie musste deshalb in der Wohnung bleiben.
"Meine Mutter hat so große gesundheitliche Probleme, dass sie auf den Fahrstuhl angewiesen ist", erzählt Mohamad Alhamad. "Normalerweise nimmt sie verschiedene Angebote im Quartier wahr. Sie besucht zum Beispiel den Deutsch-Unterricht und einen Näh-Kursus." Doch beide Termine musste sie nun ausfallen lassen. Würde sie die Treppe nutzen, müsste sie direkt zum Arzt, ist sich ihr Sohn sicher.
Mohamad Alhamad ist dagegen fit. Dennoch war der Weg über die Treppe eine Belastung für ihn. Zu Hause bleiben, so wie seine Mutter, konnte er aber nicht. Schließlich geht er noch zur Schule und musste auf dem Rückweg die Einkäufe für seine Familie erledigen. "Wenn ich eine Pause einlege, sind die zwölf Etagen zu schaffen", erzählt er. "Anstrengend ist es aber dennoch." Hinzu kommt, dass er für den Weg zur Schule mehr Zeit einplanen musste. Denn nicht nur die Pause kostete ihn Zeit, sondern auch die Tatsache, dass er nicht so schnell ist wie der Aufzug.
Dass der Lift defekt war, bestätigt Teresa Staill auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN. "Wir sind direkt nach Kenntnis tätig geworden und haben sofort alle notwendigen Maßnahmen auf den Weg gebracht", sagt die Sprecherin von Grand City Property (GCP). Dem zypriotischen Unternehmen, das eine Zweigniederlassung in Berlin betreibt, gehören die Wohnhäuser in der Grohner Düne. "Die Fachfirma hat das entsprechende Ersatzteil bestellt und umgehend nach Erhalt eingebaut, sodass der Aufzug nach wenigen Tagen bereits wieder in vollem Umfang genutzt werden konnte", so Staill.
Grundsätzlich funktionierten die Fahrstühle im Quartier einwandfrei und zuverlässig. "In den vergangenen Jahren haben wir sämtliche Aufzüge in der Grohner Düne bedarfsgerecht modernisiert und überwiegend komplett erneuert – inklusive neuer Kabinen, neuer Steuerung und neuem Antrieb", sagt sie.
Auch wenn der Fahrstuhl inzwischen wieder funktioniert, gibt es noch ein weiteres Thema, das Familie Alhamad sorgen bereitet. "Wir haben regelmäßig kein Wasser", schildert Sohn Mohamad. "Es kommt vor, dass wir morgens aufstehen und dann feststellen, dass das Wasser nicht läuft. Zuvor in Kenntnis gesetzt wurden wir hierüber nicht." Teresa Staill betont jedoch, dass Grand City Property über solche Maßnahmen grundsätzlich im Vorfeld über Aushänge informiert.
Dass das Wasser abgestellt werden musste, liege daran, dass GCP derzeit alle Absperrventile der Kaltwasser- und Warmwasserleitungen in der Grohner Düne erneuern ließe. "Diese sind mittlerweile in die Jahre gekommen, sodass ein Austausch erforderlich ist", so die Unternehmenssprecherin. "Dazu muss jeweils kurzzeitig das Wasser abgestellt werden." Währenddessen hätten die Mieterinnen und Mieter jedoch die Möglichkeit, Wasser an einer zentralen Stelle abzufüllen. Hierüber habe das Unternehmen ebenfalls informiert. "Die Unterbrechungen in der Wasserversorgung dauern in der Regel nur kurz an und sind auf einzelne Teilbereiche beschränkt", sagt Teresa Staill. Inzwischen seien die Arbeiten so gut wie abgeschlossen.