Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Nordbremer Wohnanlage Geplatzter Ankauf der Grohner Düne: Bewohner beklagen steigende Mieten

Die Stadt wird die Grohner Düne vorerst nicht übernehmen: Die Verkaufsverhandlungen zwischen dem jetzigen Eigentümer und der Gewoba sind gescheitert. Was Bewohnerinnen und Bewohner dazu sagen.
19.10.2023, 16:46 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Geplatzter Ankauf der Grohner Düne: Bewohner beklagen steigende Mieten
Von Moritz Kalvelage

Bereits seit 36 Jahren wohnt Celan Aykanat in der Grohner Düne. Einen Ankauf durch die Stadt hätte der 55-Jährige begrüßt: „Das wäre sicher besser, besonders wegen der Mietpreise.“ Für 45 Quadratmeter müsse er mehr als 600 Euro warm zahlen, erzählt er. Ärger gebe es im Quartier keinen, „aber ich habe jede Woche neue Nachbarn“, sagt Aykanat. Vielen Anwohnern war der geplante Ankauf der Grohner Düne gar nicht bekannt, aber auch sie beklagen die Mietpreise: „Das ist echt heftig“, sagt ein Mieter aus dem sechsten Stock. Er schaue sich seit längerer Zeit nach einer günstigeren Wohnung um, dann aber näher zum Bremer Hauptbahnhof.

„Alle sechs Monate machen die unsere Wohnung teurer“, sagt Luqia Rama. Auch sie wusste nichts vom geplanten Verkauf – sie erzählt von Schlägereien und anhaltender Lautstärke, „das sollte die Stadt besser machen.“

Ein Bewohner ist sich sicher: Das Müll-Problem hätte sich durch den Verkauf des Komplexes gebessert. Achtlos werde der Abfall in irgendwelche Ecken geworfen, die dafür vorgesehenen Tonnen würden ignoriert werden. Und tatsächlich verstreut eine Frau wenige Momente später Essensreste auf der Wiese im Innenhof der Grohner Düne.

Es habe sich aber auch vieles in den letzten Jahren gebessert, erzählt Salar Haydir. Durch den Einsatz von Security-Kräften fühle er sich deutlich wohler in der Anlage: „Früher gab es Schlägereien oder Einbrüche, heute ist das viel besser geworden.“ In den Häusern lasse es sich gut leben, doch auch den gelernten Metallbauer stören die Mietpreise und der umliegende Müll. Die Gebäudereinigung mache gute Arbeit, könne aber nicht so schnell sein, wie die Leute den Müll wegwerfen. Der Dreck und die zu hohe Miete sei der Grund, weshalb sich eine Bewohnerin nach einer neuen Unterkunft umsehe. Sie bleibe aber weiterhin in der Grohner Düne wohnen, „weil ich nichts anderes finde“, sagt sie.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)