Welche Projekte in der Grohner Düne mit Mitteln aus dem Fördertopf "Wohnen in Nachbarschaften" (Win) finanziert werden, entscheiden Bewohner und Akteure während der sogenannten Win-Foren. Bei der jüngsten Sitzung hat das Gremium mehr als 15.000 Euro verteilt. Wofür das Geld ausgegeben wird und womit sich das Forum darüber hinaus noch beschäftigt hat, ein Überblick:
Arabischschule: Der Verein Leben in Nord bietet bereits seit einiger Zeit Arabischkurse im Quartier an. Da die Zahl der Schüler gestiegen ist, braucht es auch mehr Lehrerinnen. Um die Kräfte bezahlen zu können, bekommt der Verein für das nächste Jahr 9000 Euro. "Das Erlernen der Muttersprache stärkt die Kinder", schreiben die Vereinsvertreter. "Sie werden ihrer Herkunft, Heimat und Kultur bewusst und können so besser die neue Heimat und ihre Kultur akzeptieren." Zudem würden die Kurse dazu beitragen, dass den Kindern eine Akzeptanz gegenüber der Diversität verschiedener Kulturen vermittelt wird. Davon profitierten letztlich auch die Familien, was dem Zusammenleben im Quartier dienlich sei.
Gesprächskreis: Das Angebot richtet sich an Frauen aus Afghanistan und dem Iran und wird ebenfalls von Leben in Nord initiiert. Inkludiert ist dabei zudem eine Kindergruppe. Für dieses Projekt, das erstmals in der Grohner Düne angeboten wird, hat das Win-Forum 3600 Euro zur Verfügung gestellt. Finanziert ist der Gesprächskreis damit für das gesamte nächste Jahr.
Integrationslotsin: "Viele Bewohnerinnen und Bewohner der Grohner Düne sind mit den verschiedenen Systemen und der Bürokratie in Deutschland nicht vertraut", schreibt der Verein Leben in Nord. "Sie benötigen Unterstützung zum Beispiel bei der Beantragung von ALG II, Kindergeld, bei der Kommunikation mit Schulen, Kindergärten und Ärzten." Brauchen die Familien hierbei Unterstützung, können sie sich an die Integrationslotsin wenden. Um das Angebot im ersten Halbjahr 2023 fortführen zu können, bekommt der Verein 3094 Euro. Allerdings hat sich das Win-Forum darauf verständigt, dass zu diesem Projekt ein Workshop stattfinden wird. Nach den Worten von Quartiersmanager Christian Ganske sollen bei der Gelegenheit Inhalte des Angebots besprochen werden. Zudem solle geklärt werden, wie es qualitativ weiterentwickelt werden kann.
Bewohnerfonds: Darüber hinaus hat Christian Ganske das Forum darüber informiert, welche Aktivitäten in diesem Jahr aus dem sogenannten Bewohnerfonds wurden. Dazu zählen etwa Ausflüge ins Klimahaus nach Bremerhaven, in den Harz und in den Bürgerpark sowie eine Werksführung bei Mercedes-Benz.
Bewohnertreff: Im Juni hatte es im Bewohnertreff gebrannt. Seitdem finden die Angebote nicht mehr zentral an einem Ort statt, sondern an verschiedenen Stellen im Quartier. Nach Ganskes Worten schreiten die Abrissarbeiten im Bewohnertreff kontinuierlich voran. Wann mit dem Wiederaufbau begonnen werden kann, stehe aber noch nicht fest.
Wünsche an den Vermieter: Während der November-Sitzung des Win-Forums hatten die Bewohnerinnen und Bewohner verschiedene Probleme in der Hochhaussiedlung angesprochen. Dazu zählt etwa der Müll sowie die Tatsache, dass die Fahrstühle regelmäßig ausfallen. Zudem würden die Anwohner es begrüßen, wenn der Bereich videoüberwacht wäre. Diese und andere Themen hat das Quartiersmanagement an den Vermieter weitergetragen. Doch der hat sich nach den Worten von Christian Ganske bisher noch nicht dazu geäußert.