Die Bescherung war alles andere als erfreulich: Dauerregen und Hochwasser von Weser und Schönebecker Aue hatten das Vegesacker Stadion zwei Tage vor Heiligabend rund 40 Zentimeter hoch überflutet. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch der neue Kunstrasenplatz.
Allerdings nicht so stark, wie die Fußballabteilung der SG Aumund-Vegesack zunächst befürchten musste. Gleichwohl sind auf der Anlage sowie auf anderen bremischen Sportstätten so große Schäden entstanden, dass die Sportdeputation der Bremischen Bürgerschaft am 7. Februar eine Bilanz ziehen und sich über die notwendigen Sanierungsmaßnahmen informieren lassen will.
Der 60 mal 90 Meter große Kunstrasen im Vegesacker Stadion habe sich nach der Überflutung an zwei Stellen vom Untergrund gelöst und dort großflächige Blasen geworfen, die auf der Wasserfläche schwammen, heißt es in einem Bericht an die Städtische Deputation für Sport. Die Spielfläche war deshalb auch nach dem Rückzug der Flut gesperrt geblieben.
15 Prozent des Quarzsandes weggespült
Eine Überprüfung des Umweltbetriebs Bremen ließ die SAV dann aber erst einmal aufatmen. Grund: Die Mindestmenge an Füllmaterial für die Kunsthalme sei noch soweit vorhanden, dass die Spielfläche weiter genutzt werden könne, heißt es in dem Schadensbericht für die Sport-Politiker. Seit dem 17. Januar kann der Ball deshalb wieder rollen, können die SAV-Mannschaften wieder auf heimischer Fläche trainieren und müssen keine weiten Fahrten mehr zu Ausweichplätzen machen. Insgesamt waren 15 der rund 100 Tonnen Quarzsand des Kunstrasenplatzes von Regen und Hochwasser weggespült worden. Ersatz ist geplant.
Betroffen von der Überflutung sind allerdings auch die Umkleideräume. Die SG Aumund-Vegesack habe zwar schnell reagiert und die 30 Zentimeter über dem Boden schwappenden Wassermengen in Eigenarbeit beseitigt, heißt es in dem Report des Sportamtes Bremen. Allerdings müsse Immobilien Bremen nach der Trocknung des Bodens einen neuen Bodenaufbau sowie einen neuen Bodenbelag einbauen lassen. Und da die Fluten viel Dreck und Unrat auf dem gesamten Areal des Stadions hinterlassen haben, wurde der Umweltbetrieb Bremen vom Sportamt mit den Aufräumarbeiten beauftragt. Außerdem sollen sämtliche Bewässerungsleitungen überprüft werden.
Zum Teil erhebliche Schäden haben die sintflutartigen Niederschläge auch in etlichen Bremer Sporthallen hinterlassen. So drang Wasser durch das Dach und ein defektes Fallrohr in die Halle an der Grundschule Hammersbeck ein. Der Schaden ist laut Deputationsvorlage inzwischen behoben worden. Und auch in den Turnhallen am Gymnasium Kippenberg, an der Grundschule Ellenerbrokweg sowie in der Dreifeldsporthalle Habenhausen sind wegen der eindringenden Wassermassen Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Darüber hinaus wurden erhebliche Schäden in der DLRG-Station am Bultensee, wo das Wasser in den Räumen 50 Zentimeter hoch stand, und auf der Bezirkssportanlage Findorff festgestellt. Dort wurde der Keller der Gastronomie und der Hausmeisterwohnung in Mitleidenschaft gezogen.
Während der Deputationssitzung in der nächsten Woche dürften natürlich auch die Kosten für die Beseitigung der Schäden erörtert werden. Dazu heißt es in dem Schadensbericht: Die städtischen Sportanlagen sowie die Gebäude des Sondervermögens Immobilien und Technik besitzen keine Elementarversicherung.