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Neubau direkt am Kunstrasenplatz Vegesacker Stadion: Neue Umkleide, neuer Standort

Die Umkleide im Vegesacker Stadion ist sanierungsbedürftig und enstpricht nicht mehr dem heutigen Standard. Deshalb soll ein Neubau her, der jedoch nicht an der alten Stelle realisiert werden soll.
18.05.2021, 20:00 Uhr
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Vegesacker Stadion: Neue Umkleide, neuer Standort
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Das Umkleidegebäude im Vegesacker Stadion ist nicht nur in einem schlechten Zustand, sondern entspricht auch nicht mehr dem heutigen Standard. Deshalb soll die alte Immobilie durch eine neue ersetzt werden, jedoch an einem anderen Standort.

Das Umkleidegebäude beschäftige das Sportamt bereits seit mehreren Jahren, sagte Jochen Brünjes, Vertreter der Behörde, am Montagabend im Vegesacker Beirat. Das liege unter anderem daran, dass der fast hundert Jahre alte Bau nicht mehr den heutigen Standards entspreche. "Es gibt zum Beispiel nur einen Duschraum, der sich im Erdgeschoss befindet. Die Umkleideräume sind aber überwiegend im Obergeschoss", schilderte Brünjes. "Wer zum Duschen geht, muss erst einmal die Treppe herunter und trifft sich da mit allen, die am Spiel teilgenommen haben." Selbst der Schiedsrichter müsse diese Dusche nutzen.

"Bau stark mit Schadstoffen belastet"

Hinzu käme ein erheblicher Sanierungsbedarf. "Das größte Problem ist, dass der Bau stark mit Schadstoffen belastet ist", sagte Eike Becker, leitender Archiktekt des zuständigen Architekturbüros Gruppe GME. Deshalb habe das Sportamt angeregt, aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten einen Neubau zu realisieren, so Jochen Brünjes. Diesem Wunsch sei Immobilien Bremen als Vertreter der Gebäudeeigentümerin nachgekommen. Inzwischen gebe es dafür nicht nur konkrete Pläne, sondern auch eine Finanzierungszusage vom Bund. "Das ist das I-Tüpfelchen, was uns auch hoffen lässt, dass wir das Projekt im nächsten Jahr in das Senatsbauprogramm bekommen und es dann 2022 auch umgesetzt werden kann", sagte Brünjes.

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Der Neubau soll allerdings nicht an der Stelle des jetzigen Umkleidegebäudes realisiert werden. "Die Stadtplanung hat sich dafür ausgesprochen, einen anderen Standort zu wählen, damit das gesamte Stadiongelände zum Bahnhofsvorplatz hin geöffnet werden kann", informierte der Behördenvertreter. Derzeit versperre das Umkleidegebäude den Blick auf das Gelände und wirke wie ein Riegel. Deshalb seien mehrere Standorte für die Immobilie geprüft worden.

Letztlich habe man sich dafür entschieden, das Umkleidegebäude direkt am Kunstrasenplatz zu realisieren, sagte Eike Becker. "Aus städtebaulicher Sicht ist dieser Platz wesentlich charmanter, weil er viel näher zum Sport gewandt ist." Zudem ergebe sich durch den Abriss des alten Gebäudes die Chance, dass der Bereich deutlich attraktiver gestaltet werden könne.

Im Inneren des Gebäudes sehen die Planungen sechs Umkleidebereiche vor, die alle über eine eigene Dusche verfügen. Darüber hinaus seien unter anderem ein Schiedsrichterraum, zwei Vereinsräume sowie ein Besprechungsraum geplant. "Wir haben uns für einen Klinkerbau entschieden, der ein flaches, längliches Gebäude ist", so Becker. "Im Bereich zu den Nachbarn ist eine zurückhaltende und geschlossene Fassade vorgesehen. Nur im Bereich des Besprechungsraumes haben wir ein etwas größeres Fenster." Die vorderen und hinteren Außenbereiche sollen überdacht werden und etwa als Treffpunkt dienen. Zum Schutz der Anwohner vor Lärm sei vorgesehen, diese Flächen in Richtung des Bahnhofes auszurichten.

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Bauarbeiten sollen Mitte 2022 beginnen

Geplant sei der Bau als Passivhaus. "Damit wird das Umkleidegebäude mit sehr wenig Energie auskommen", erläuterte der Architekt. Dafür sei allerdings viel Technik nötig, die im oberen Bereich untergebracht werde, während die Umkleiden im Erdgeschoss realisiert würden.

Darüber hinaus spiele der Hochwasserschutz eine Rolle, da sich der Bau in einem Überschwemmungsbereich befinde. "Aus Berechnungen geht hervor, dass wir mit einem Hochwasserstand von bis zu einem Meter rechnen müssen", sagte Eike Becker. "Deshalb werden die unteren Bereiche aus wasserundurchlässigem Stahlbeton hergestellt." Darüber hinaus würden auch die Türen entsprechend geschützt werden.

Nach derzeitigem Stand sei davon auszugehen, dass die Bauarbeiten Mitte nächsten Jahres beginnen können. Ein Jahr später, im Sommer 2023, soll der Bau fertig sein.

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