Junge Leute sollen in Vegesack eine stärkere Stimme bekommen. Daher wird zum Jahresende ein Jugendbeirat eingerichtet. Er wird das bestehende Jugendforum ablösen. Das lokale Jugendparlament soll aus elf Mitgliedern bestehen. Diese werden nicht nur eng mit dem „erwachsenen“ Beirat zusammenarbeiten, sondern auch selbst ein eigenes jährliches Investitionsbudget im fünfstelligen Bereich verwalten. Potenzielle Kandidaten können sich noch bis einschließlich Freitag aufstellen lassen.
Engagierte Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren, die Lust haben, ihren Stadtteil in ehrenamtlich mitzugestalten, müssen sich jedoch beeilen: Nur noch bis einschließlich Freitag, 4. November, können sie ihre entsprechenden Bewerbungsunterlagen postalisch oder per E-Mail beim Vegesacker Ortsamt einreichen.
Die Voraussetzungen: Um die Voraussetzungen hierfür zu erfüllen, müssen sie nicht zwingend in Vegesack wohnhaft sein: wahl- und kandidaturberechtigt sind alle Menschen der genannten Altersgruppe, die entweder seit mindestens drei Monaten in Vegesack wohnhaft sind oder aber das Gymnasium Vegesack, die Gerhard-Rohlfs-Oberschule oder die Oberschule Lerchenstraße besuchen und somit ihren Lebensmittelpunkt überwiegend in Vegesack zubringen.
Der Wahlkampf: Alle Kandidaten werden auf entsprechenden Internetportalen vorgestellt. Die letztendliche Wahl findet vom 28. November bis zum 2. Dezember statt. Hierzu arbeitet das Ortsamt eng mit den genannten Schulen und dem Freizi Alt-Aumund zusammen. Jeder wahlberechtigte Jugendliche erhält vor der Wahl eine entsprechende postalische Benachrichtigung. Die elf Bewerber, die bei dem Wahlvorgang die meisten Stimmen erhalten, konstituieren zunächst für drei Jahre den ersten Vegesacker Jugendbeirat.
Der Sitzungsturnus: In welcher Häufigkeit und an welcher Ortschaft dieser Sitzungen abhalten wird und wie viel Zeit eine Jugendbeiratstätigkeit entsprechend erfordert, steht derzeit noch nicht fest: „Das entscheidet der Jugendbeirat nach erfolgter Konstituierung selbst“, erklärt Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt. „Die Jugendlichen haben es selbst in der Hand, etwas daraus zu machen. Der kommunalpolitische Beirat unterstützt die Arbeit des Jugendbeirats, aber was die Jugendlichen daraus machen und in welche Richtung dessen Aktivitäten gehen, entscheiden die Jugendlichen selbst.“
Das Budget: Zudem stellt der Beirat dem Jugendbeirat ein Budget von 10.000 Euro zur Verfügung, mit dem dieser eigene Projekte realisieren kann. „Genau wie ihren erwachsenen Kollegen muss den Jugendlichen dabei natürlich bewusst sein, dass sich jeder Euro nur einmal ausgeben lässt“, so Dornstedt.
Die Beteiligung: Auch in weitere kommunalpolitische Entscheidungen soll der Jugendbeirat eingebunden werden: „Mein Ziel war es schon immer, junge Leute an der Entwicklung des Stadtteils zu beteiligen, schließlich müssen diese mit dem, was wir im kommunalpolitischen beirat beschließen, später klar kommen. Dementsprechend war es schon immer mein Anliegen, die Bedürfnisse junger Menschen zu erfragen und zumindest anteilig auch umzusetzen“, so der Ortsamtsleiter.
Der Vorgänger: Nachdem das vorherige Format des Vegesacker Jugendforums in dieser Hinsicht über die Jahre etwas an Niveau und Qualität einbüßte und im Zuge der Corona-Maßnahmen bis auf einen verbliebenen harten Kern sogar nahezu zum Erliegen kam, hoffen Dornstedt und sein Stellvertreter Gunnar Sgolik durch die Konstituierung eines Jugendbeirats auf eine ebenso vertrauensvolle wie verantwortungsbewusste Zusammenarbeit mit kommenden nordbremer Generationen.
Die Unterstützung: Gänzlich auf sich selbst gestellt wird der im Dezember gewählte Jugendbeirat indes nicht sein: Neben Gunnar Sgolik konnte auch Stadtbibliotheksmitarbeiterin Magdalena Klobus, die auch bereits als Leiterin der Schülerzeitungs-AG am Gymnasium Vegesack fungierte, als nebenberufliche Begleiterin des Jugendbeirats gewonnen werden. Die entsprechenden Themensetzungen und Entscheidungsfindungen sollen jedoch ausschließlich den jugendlichen Beiratsmitgliedern selbst vorbehalten bleiben.