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Kommentar zu Elektrorollern für den Norden Eine Strategie muss her

Bisher gibt es im Bremer Norden noch kein Leihangebot für Elektroroller. Bevor sich die Anbieter dort niederlassen, brauchen sie ein spezielles Konzept, meint Aljoscha-Marcello Dohme.
06.08.2021, 19:00 Uhr
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Eine Strategie muss her
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Bisher können weder Voi noch Tier einen konkreten Termin nennen, wann sie erste Elektroroller zum Ausleihen auf den Bremer Norden verteilen. Dass die Anbieter den Markteintritt in Vegesack, Blumenthal und Burglesum unkonkret lassen, ist verständlich. Denn die Stadtteile lassen sich nicht so einfach erschließen wie die innenstadtnahen.

Beide Unternehmen setzen auf sogenannte Free-Floating-Zonen. Das bedeutet, dass die Roller an vielen Orten in der Stadt ausgeliehen und wieder abgestellt werden können. Eine Ausnahme bilden etwa wesernahe Gebiete. Für die Nutzer bietet das System den Vorteil, dass sie den Scooter in den meisten Fällen direkt an ihrem Ziel abstellen können. So entfällt der Fußweg etwa von einer nahegelegenen Station.

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Doch dieses Prinzip wird im Bremer Norden nicht funktionieren. Dadurch, dass das Stadtgebiet nördlich der Lesum deutlich schlanker ist als südlich davon, ergeben sich weite Wege. Entsprechend wird es für die Nutzer schwierig sein, einen Roller in direkter Nähe zu finden. Dadurch wird das Angebot unattraktiver und lässt sich kaum wirtschaftlich für die Betreiber organisieren. Schließlich dürfen die nicht mehr Zweiräder aufstellen, als ihnen die Behörden erlauben. Damit können Voi und Tier dem Wege-Problem also nicht mit einer entsprechend großen Flotte Herr werden.

Auch wenn diese Reglementierung den Einstieg für Voi und Tier im Bremer Norden erschweren dürfte, ist es dennoch richtig, dass die Stadt ein Auge auf das Wachstum der Anbieter hat. Nur so kann ein Überangebot verhindert werden. Das ist wichtig, damit Fußwege nicht zu Roller-Parkplätzen verkommen und Fußgänger und Fahrradfahrer behindern.  

Also sind die Anbieter nun gefragt, Konzepte zu erarbeiten, die der geografischen Situation des Bremer Nordens gerecht werden. Denkbar wären zum Beispiel Stationen an den Bahnhöfen der Regio-S-Bahn sowie Free-Floating-Zonen etwa in den Zentren von Vegesack, Blumenthal und Burglesum. Damit könnten Bus und Bahn sowie Elektroroller verknüpft werden. Zudem müssten in Ortsteilen wie Farge oder Aumund-Hammersbeck mehrere Stationen geschaffen werden, die für die Nutzer nicht allzu weite Wege bedeuten. Für welches System die Anbieter sich am Ende auch entscheiden, sie müssen eines finden, von dem der ganze Bremer Norden profitiert und nicht nur der halbe.

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