Die Kritiker haben recht: Es reicht nicht aus, wenn Kinder für maximal zehn Stunden in der Woche in einem sogenannten Start-up-Spielkreis betreut werden. Und dass es für diese Einrichtungen so gut wie keine Vorgaben gibt, ist auch nicht gerade von Vorteil für die Mädchen und Jungen. Trotzdem ist die Initiative der Behörde genau richtig.
Dass es besser wäre, wenn es für alle Kinder in Bremen einen Kitaplatz gäbe, steht außer Frage. Doch weil gerade im Norden der Stadt so viele Mädchen und Jungen als unversorgt gelten, braucht es schnelle Lösungen. Und die hat das Ressort mit den Start-up-Spielkreisen gefunden. Für die Kinder ist dieses Angebot besser als gar nichts. Denn sie erfahren immerhin ein bisschen frühkindliche Bildung und lernen, wie es ist, Teil einer Gruppe zu sein. Diese und andere Fähigkeiten brauchen sie für die Schule. Würden sie die erst dort lernen, wäre es zu spät. Denn die Mädchen und Jungen, die einen Kitaplatz bekommen haben, wären ihnen dann meilenweit voraus.
Bei diesem Angebot ist die Perspektive wichtig. Die Start-up-Spielkreise dürfen nicht dafür genutzt werden, um die Bremer Bildungspolitik zu kritisieren. Genauso wenig ist es richtig, nur die Bedürfnisse der Eltern in den Blick zu nehmen. Die Frage, was sie davon haben, wenn ihre Kinder für maximal zehn Stunden in der Woche betreut werden, ist zweitrangig. Im Fokus muss etwas anderes stehen: das Wohl der Kinder.