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Grundschule Borchshöhe Lösung für Schulstreit in Vegesack

Der Streit um die Grundschule Borchshöhe hat sich zu einem Politikum entwickelt. Nun gibt es eine neue Entwicklung: Die Bildungssenatorin will sich für die Gründung einer Oberschule an dem Standort einsetzen.
29.01.2020, 06:00 Uhr
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Lösung für Schulstreit in Vegesack
Von Lisa-Maria Röhling

Der Streit um die Grundschule Borchshöhe nimmt eine neue Wendung: Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) will nach Informationen des WESER-KURIER veranlassen, dass an dem Standort eine Oberschule für die Klassen fünf bis zehn gegründet wird. Die Schule soll demnach schon zum kommenden Schuljahr 2020/21 gegründet werden. Eine entsprechende Vorlage wird laut Plan noch in dieser Woche in einer Sondersitzung der Bildungsdeputation vorgelegt.

Mit der Entscheidung der Senatorin soll der andauernde Streit über die Grundschule in Vegesack beigelegt werden. Die Schule ist stadtweit die einzige, die die Klassen eins bis sechs umfasst und ein jahrgangsübergreifendes pädagogisches Konzept praktiziert. Zuletzt hatten die Schule deshalb einen Antrag bei der Bildungsbehörde gestellt, dieses Konzept auf die komplette Mittelstufe ausdehnen zu können und sich so gewissermaßen als kombinierte Grund- und Oberschule aufzustellen. Nach einem Gespräch der rot-grün-roten Koalition und der CDU war allerdings vor gut einer Woche die Entscheidung gefallen, dass der Schulversuch nicht weitergeführt und an der Borchshöhe künftig bis zur vierten Klasse unterrichtet wird. Eltern und Schulleitung reagierten verärgert.

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Begründet wurde die Entscheidung mit dem in 2018 erneuerten Bildungskonsens der vier Parteien: Darin werden Schulversuche oder Experimente für die zehnjährige Laufzeit des Vertrages ausgeschlossen. Ein solches Experiment ist aus Sicht der vier an der Entscheidung beteiligten Parteien das Konzept an der Borchshöhe.

Die Christdemokraten hatten das Aus für die außergewöhnliche Schulform ausdrücklich begrüßt, weshalb die Grünen wiederum mit einem offenen Brief an CDU-Chef Carsten Meyer-Heder appelliert hatten, das pädagogische Konzept der Schule mit jahrgangsübergreifendem Unterricht doch noch bis zur sechsten Klasse zuzulassen. Meyer-Heder hatte dem eine Absage erteilt: Es sei realitätsfern, der Schule Borchshöhe jetzt die Ausdehnung ihres jahrgangsübergreifenden Konzepts zu gestatten und einer anderen Schule ähnliche Wünsche zu versagen.

Nun soll der Streit mit einem Kompromiss gelöst werden. Der geplanten Oberschulengründung an dem Standort in Vegesack sollen nach Informationen des WESER-KURIER keine schulstrukturellen Änderungen für die Grundschule Borchshöhe einhergehen, vielmehr sollen Grund- und die neue Oberschule eine Art Campus bilden. Eine formale Kooperation soll es nicht geben, die Übergangsgestaltung soll aber so ablaufen, wie sie schon an anderen Standorten in Bremen praktiziert wird. Details, wie genau die Gründung ablaufen wird und wie viele Jugendliche dort unterrichtet werden können, lagen am Dienstagabend nicht vor. Allerdings wird es am Mittwoch in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft erneut um die Schule gehen: Einen entsprechenden Antrag hatte die FDP gestellt.

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