Wer mal dringend muss und dafür zur Kasse gebeten wird, rümpft nicht selten die Nase – oftmals allerdings nicht nur im übertragenen Sinne. Auf der netten Toilette in Cafés, Restaurants oder Läden kann man die stillen Örtchen kostenfrei nutzen. Das finanziell geförderte Angebot soll die Aufenthaltsqualität beispielsweise von Fußgängerzonen steigern. Ein gutes Konzept, das allerdings so seine Tücken hat. Denn nicht jede und jeder weiß offenbar dieses Angebot zu schätzen und verhält sich entsprechend.
In Vegesack fallen die Erfahrungen mit öffentlich zur Verfügung gestellten Klosetts negativ aus. Gastronomen und Einzelhändlern ist es nicht zu verdenken, wenn sie versuchen, der Verschmutzung einen Riegel vorzuschieben. Oder sich wenigstens einen Teil der Reinigungskosten von den Nutzern zurückholen. Das ist schade für diejenigen, welche die stillen Örtchen verantwortungsvoll nutzen.
Eine Herausforderung stellen die Sucht- und speziell die Drogenkranken dar. Auch sie brauchen sanitäre Einrichtungen. Am Szenetreff gibt es solche nicht. Als Alternativen bleiben nur der öffentliche Raum oder eben Toiletten, die für alle zugänglich sind. Beide Orte führen zu Konflikten – eine tragfähige Lösung ist nicht in Sicht.