Farbtupfer bringt Wolfgang Petersohn mit der Ausstellung „Blumen, Blüten...“ ins Wintergrau dieser Tage. Insgesamt 29 Arbeiten des Wahlbremers sind derzeit im Kunstkeller von Schloss Schönebeck zu sehen. Ausgestellt sind überwiegend mit Aquarellfarben und Ölkreide gestaltete Bilder. „Gerade zu dieser Jahreszeit sind Blumen und Blüten hoffentlich bestens geeignet, um die Stimmung des Betrachters etwas anzuheben“, hofft Petersohn.
Als Grafikdesigner und Illustrator hatte der gebürtige Braunschweiger, den es 2013 aus familiären Gründen in die Hansestadt verschlug, während seines gesamten Berufslebens mit Farben, Formen und Typografie zu tun. Nach dessen Ende rückt Petersohn wieder die Malerei aus Passion in den Mittelpunkt seines Schaffens.
Dieses reduziert er gemeinhin zwar nicht auf die Fauna: „Als wir den Ausstellungstermin mit dem Haus besprochen haben, brauchte ich aber natürlich ein Thema und einen Titel. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich gerade an einer Blumenblütenbildserie; also legten wir diese kurzerhand als Ausstellungsthema fest und ich musste noch weitere liefern“, erklärt Petersohn den Hintergrund der Ausstellung.

im Kunstkeller vom Schloss Schönebeck sind derzeit Bilder von Blüten ausgestellt.
Sämtliche Exponate entstanden somit innerhalb der vergangenen drei Jahre – und stellen nur einen kleinen Ausschnitt des kreativen Schaffens Petersohns. „Aktuell befasse ich mich mit Pop-Art und Comicstilen“, verrät er.
Die samt und sonders auf Acrylkarton gemalten Exponate der Schönebecker Ausstellung schwanken hingegen zwischen Realismus und Expressionismus: „Im Zweifelsfall gewichte ich beim Malen ästhetische Kriterien natürlich schwerer als realistische“, erklärt Petersohn lachend. Die Vorliebe für Acrylkarton als Grundlage habe indes ebenso ästhetische wie pragmatische Gründe: „Ich mag die Struktur dieser Kartons, die ein bisschen aufreißt, wenn man leicht mit Ölkreide drüber geht.“
Dass er nach dem Ende seines Berufslebens in Sachen Kunst wieder an einem Anfang steht, ist ihm bewusst: „Ich bin jetzt 76, da muss ich mich natürlich ranhalten, wenn ich in dieser Beziehung noch etwas präsentieren will“, erklärt Petersohn schmunzelnd.

Wolfgang Petersohn malt mit Aquarellfarben und Ölkreide.
Die Bildausstellung im Schönebecker Kunstkeller sei jedoch bereits sein sechstes Ausstellungsprojekt; weitere sollen folgen. „Wenn man noch keinen klangvollen Namen in der Szene hat, ist das natürlich etwas schwerer.“ Dementsprechend verzichtete Petersohn bewusst auf eine Vernissage: „Ich habe im Bremer Norden einfach noch zu wenig Bekannte, als dass sich dieses lohnen würde“. Der Kontakt zum Schloss entstand somit auf persönlicher Ebene: „Mein Schwiegersohn arbeitet in Blumenthal und hat mir von diesem Museum erzählt. Gemeinsam mit meiner Tochter sind wir seither also ohnehin öfter und gerne hier“, erklärt Petersohn.
Noch bis zum 25. Februar ist die Ausstellung im Kunstkeller des Heimatmuseums zu sehen. Statt Preisen ist an jedem Exponat ein kleiner Zettel mit den Kontaktdaten des Künstlers angebracht: „Selbstverständlich würde ich meine Bilder gerne verkaufen; aber auch das ist zumeist eher schwierig. Wer Interesse an einem oder mehreren der Bilder haben sollte, kann sich mit mir in Verbindung setzen“.