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Spielhaus in Aumund Siedlergemeinschaft darf bleiben

Die Unsicherheit ist vorbei. Die Siedlergemeinschaft Aumund 1 kann das Spielhaus an der Apoldaer Straße mieten, finanziell unterstützt vom Sozialressort. Immobilien Bremen hat auch schon saniert.
25.02.2020, 05:34 Uhr
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Von Iris Messerschmidt

Aumund. Nach langen Verhandlungen mit Immobilien Bremen ist es der Siedlergemeinschaft gelungen, mithilfe des Vegesacker Beirats und des Amtes für soziale Dienste den endgültigen Mietvertrag für das Spielhaus an der Apoldaer Straße zu unterschreiben. „Fast eineinhalb Jahre haben wir um unseren Standort gekämpft“, macht Schriftführerin Ines Scheele deutlich. Doch zusammen mit dem Vegesacker Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt, „der uns Optionen aufgezeigt und mit uns zusammen mit Immobilien Bremen verhandelt hat“, sei nun der Durchbruch gelungen.

Wie berichtet, waren es die Freien Turner Hammersbeck (FTH), die einst mit der Stadt den Mietvertrag über das Spielhaus an der Apoldaer Straße abschlossen. Die Siedlergemeinschaft Aumund I nutzte das Gebäude, unterhielt es zum Schluss fast alleine, kümmerte sich auch um das Gelände beziehungsweise den Spielplatz Apoldaer Straße. Als die Freien Turner Hammersbeck den Mietvertrag mit Immobilien Bremen über das Spielhaus kündigten, traf dies deshalb insbesondere die Siedlergemeinschaft. Die Siedler sollten als mögliche Nachmieter einen Vertrag mit Immobilien Bremen unterzeichnen – statt bislang 360 Euro pro Jahr sollte sie aber 360 Euro im Monat plus Nebenkosten zahlen. Zudem soll das Spielhaus bis zum 30. Juni 2019 geräumt sein. Ortsamt und Beirat schalteten sich ein. Es gab Gespräche, die schon im Sommer 2019 erste Erfolge zeigten: Die Räumung wurde ausgesetzt. Allerdings, Immobilien Bremen blieb bei seiner Mietforderung für das Spielhaus. „Haushaltsrechtlich konsequent und nachvollziehbar“, urteilte Heiko Dornstedt, wenn auch durchaus schwierig für die Siedlergemeinschaft.

Dann habe sich jedoch das Amt für Soziale Dienste der Thematik angenommen. „Es gelang ein erfolgreiches Modell, über das ich sehr glücklich bin“, so Dornstedt. Dabei hatte die Siedlergemeinschaft schon im März 2019 über den Vegesacker Beirat einen Bürgerantrag gestellt. Damals wies die Sozialsenatorin darauf hin, dass der Bürgerantrag der Siedlergemeinschaft eine Förderung als soziales Projekt leider nicht nahelege.

Da die Akteure der Siedlergemeinschaft allerdings in den vergangenen 30 Jahren ein hohes soziales Engagement für den Stadtteil geleistet haben und weiter leisten wollen, soll es nun einen Kompromiss geben. So berichtet jedenfalls Heiko Dornstedt davon, dass es vom Sozialressort für die Siedlergemeinschaft künftig Geld gebe, als Gegenleistung dafür, dass die Siedler den Spielplatz betreuen. Geld, das als Miete an Immobilien Bremen weitergeleitet werden soll.

„Noch fließt kein Geld“, betont allerdings auf Nachfrage Bernd Schneider, Sprecher von Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne). Die Siedlergemeinschaft müsse bestimmte Kriterien für eine Förderung seitens des Sozialressorts erfüllen, was sie zuvor als reine Anwohner-Vereinigung nicht getan habe. Dies werde noch rechtlich geprüft. Allerdings führte Schneider im Namen des Sozialressorts gleich weiter aus: „Die Haltung ist sehr wohlwollend, wir bauen darauf, dass es Unterstützung für die Siedlergemeinschaft gibt.“

Immobilien Bremen hat laut Siedlergemeinschaft bereits diverse Sanierungsarbeiten an dem Spielhaus vorgenommen. „Sie beinhalten den Austausch der Gastherme mit Thermostatventilen sowie diverse Sanitärarbeiten“, erklärt Peter Schulz, Sprecher von Immobilien Bremen. Die Heizung laufe im Übrigen jetzt entsprechend der Energieeinsparverordnung. Die Gesamtkosten der Sanierung sind laut Schulz noch nicht ermittelt, lägen aber unter 10 000 Euro.

Ines Scheele freut sich im Namen der gesamten Siedlergemeinschaft über das Entgegenkommen, aber auch die Unterstützung durch den Vegesacker Beirat und das Ortsamt. „Das Haus wird von uns nicht nur als Veranstaltungs- und Sitzungsort genutzt, sondern kann nun von unseren Mitgliedern und auch Nichtmitgliedern für kleine private Feierlichkeiten und Kinderfeste gegen einen Unkostenbeitrag genutzt werden.“

Wolfgang Stedtnitz ist künftig Ansprechpartner für die Nutzung des Spielhauses. Bei Interesse finden sich dazu auf der Website www.sg-aumund-1.de/spielhaus-mieten die Kontaktdaten. Unter dieser Adresse finden auch mögliche Spender Kontaktformulare. Denn Ines Scheele macht weiterhin darauf aufmerksam: „Jeder Euro wird uns helfen, dass wir das Haus auf Dauer unterhalten können, denn Nebenkosten müssen wir selbstverständlich weiterhin aufbringen. Immobilen Bremen trägt bereits seinen Teil dazu bei, aber auch wir möchten natürlich dem Haus und den Räumen nach und nach ein neues Outfit verpassen.“

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