Für die Fußballerinnen des SV Grambke-Oslebshausen bleibt es bei nur einer Runde in der Verbandsliga Bremen. Nachdem die Nordbremerinnen als Neuling die Winterrunde mit nur zwei Punkten als Letzter abgeschlossen haben, verlässt die Mannschaft die Liga in Richtung Niedersachsen. Künftig wird das Team um Kapitänin Katharina Lotz in der 1. Kreisklasse Verden/Osterholz als SG Ihlpohl/Lesumstotel II antreten.
„Eine weitere Runde in der Verbandsliga hätte meine Mannschaft nicht mitgemacht. Dann hätten wir uns aufgelöst“, versichert SVGO-Trainerin Sabrina Durlach. Ihre Formation wurde nach der Auflösung der Bremer Landesliga in die Verbandsliga geschleudert. „Ansonsten hätten wir in die 7er Landesliga gehen müssen. Dafür haben wir aber zu viele Spielerinnen“, erklärt Durlach. Einer Aufteilung auf zwei Mannschaften hätte der Bremer Fußball-Verband nicht zugestimmt.
„Der Bremer Verband ist von unserem Weggang nicht gerade angetan“, betont Sabrina Durlach. Dafür freue sich die Spielgemeinschaft umso mehr über eine Reserve. Aktuell umfasst der SVGO-Kader 19 Akteurinnen, wobei sich Mathilde Kemena noch nicht zu 100 Prozent dafür entschieden hat, sich der Formation, in der auch ihre Schwester Josephine Kemena bereits aufläuft, anzuschließen. Die frühere Akteurin des SC Borgfeld kann sowohl im Mittelfeld als auch im Sturm eingesetzt werden.
Den Kontakt zum ASV Ihlpohl stellte Andreas Durlach her. Der Ehemann von Sabrina Durlach trainiert die Ü40 und die Ü50 der Spielgemeinschaft der Ihlpohler mit dem ATSV Scharmbeckstotel, SV Vorwärts Buschhausen und der SG Platjenwerbe. Außerdem ist Andreas Durlach Schiedsrichter beim ASV Ihlpohl. „Für uns kamen nur der ATSV Scharmbeckstotel, die SG Beckedorf/Ritterhude sowie die SG Ihlpohl/Lesumstotel in Frage“, erklärt Sabrina Durlach. Scharmbeckstotel sei dann rausgefallen, weil der Klub bereits über zwei Mannschaften verfügt. „Wir wollten auch nicht einfach nur als Auffüller fungieren“, betont die Kundendienstberaterin.
Sehnsucht nach einem Erfolgserlebnis
„Für uns geht es jetzt erst mal darum, wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern. In der Bremer Verbandsliga ist uns doch ein wenig der Spaß am Fußball abhanden gekommen. Wir haben einfach kein Interesse mehr daran, teilweise zweistellige Niederlagen zu kassieren“, gibt Durlach zu bedenken. In der Verbandsliga hätten die SVGO-Kickerinnen zum Teil in den Halbzeitansprachen der Gegner vernommen, dass diese den SVGO „so richtig weghauen“ und es dabei ausnutzen wolle, dass der Aufsteiger sich mit dem Abseits schwer tue. „So etwas muss einfach nicht sein“, findet die Übungsleiterin.
Die langjährige Oberliga-Kickerin des ATSV Scharmbeckstotel betreut das Team bereits in ihrer sechsten Serie. Nur der Dritte der Bremer Verbandsliga, ESC Geestemünde, zeigte Gnade mit dem Neuling und verzichtete bei seinem 6:1-Sieg Anfang Dezember auf einige Leistungsträgerinnen in der ersten Halbzeit. Zuvor schien der SVGO beim 3:3-Remis gegen OT Bremen sowie beim torlosen Unentschieden gegen den SC Borgfeld II endlich einigermaßen Fuß in der neuen Liga gefasst zu haben. „In diesen Spielen befanden wir uns mal auf Augenhöhe“, sagt Sabrina Durlach. Es sei aber nicht Balsam genug gewesen, um eine Sommerrunde in der Verbandsliga dranzuhängen.
Die Nordbremerinnen freuen sich nun auf komplett andere Gegner. „Es wird auch etwas ganz anderes, in Niedersachsen zu spielen“, erklärt Durlach. Die Auswärtsfahrten seien aber nicht unbedingt weiter. „Ob wir nun nach Bremerhaven oder nach Brunsbrock fahren, ist letztendlich von der Entfernung recht ähnlich“, so die 52-Jährige. Ihre beiden Töchter Sarah Schulz und Katharina Lotz gehören auch zur Mannschaft. „Die können gut damit umgehen, dass ich sie nicht bevorzugt behandele. Sie haben selbst auch bereits Kinder. Und wenn sie mal nicht trainieren können, müssen sie es auch akzeptieren, wenn sie mal nicht in der Startelf stehen“, versichert die in Gröpelingen wohnhafte Trainerin.
Ihre Spielerinnen kämen sowohl aus dem Bremer Norden als auch aus der Bremer Innenstadt, Borgfeld und Schwanewede. Lange Zeit hatte der SVGO noch auf die Einführung einer neuen Landesliga in der Sommerrunde gehofft und gewartet. „Es gab und gibt Interesse von einigen Mannschaften. Da sich einige Teams in dieser Hinsicht aber nicht festlegen wollten und auf der Kippe standen, haben wir nun eine Entscheidung getroffen“, sagt Sabrina Durlach. Diese habe es nicht riskieren wollen, dass sich ihre Mannschaft auflöst und sich die Spielerinnen in alle Winde zerstreuen.
Durch den Umzug der Mannschaft nach Ihlpohl fällt in der Sommerrunde auch das Derby gegen den Blumenthaler SV weg. Die Blumenthalerinnen hatten sich gleich zum Auftakt der Saison mit 6:0 gegen den Nachbarn durchgesetzt. Den negativen Höhepunkt für den SVGO gab es dann Ende Oktober mit der 0:20-Schlappe gegen den Spitzenreiter TV Eiche Horn. Aber zuvor war der Klub auch bereits bei der 0:13-Pleite gegen den FC Union 60 und bei der 0:12-Niederlage gegen den ATS Buntentor böse unter die Räder gekommen.