Der Umgang mit der Taubenproblematik wird mehr und mehr zu einem Teil des Problems. Konsens herrscht darüber, dass die Taubenpopulation auch im Bremer Norden ein Problem ist. Am Vegesacker Bahnhof, auf dem Sedanplatz, in Marßel. Bei der Lösung der Problematik scheint es zuvorderst um eines zu gehen: Zeit zu gewinnen.
Für die Innenstadt wird ein Fütterungsverbot auf den Weg gebracht. Warum dieses nicht direkt stadtweit eingeführt wird, erschließt sich nicht wirklich. Ohne Taubenhotel kein Fütterungsverbot, heißt es. Ein solches ist im Umfeld des Vegesacker Bahnhofes bereits totgeprüft worden. Etliche mögliche Standorte sind untersucht worden, keiner war umsetzbar. Heißt in letzter Konsequenz, dass sich an der Situation nichts ändern wird. Das ist nicht hinnehmbar.
Besonders schräg wird es, wenn Politiker einwenden, dass ein Fütterungsverbot für bestimmte Bereiche nur kommen könne, wenn andernorts gefüttert werden darf. Das mag aus Tierwohlüberlegungen nachvollziehbar sein. Aber es handelt sich bei den Tauben um wild lebende Tiere. Es ist ein Grundprinzip der Evolution, dass sich Tiere an veränderte Umstände entweder anpassen oder ziemlich existenzielle Konsequenzen tragen müssen. Der Naturforscher Charles Darwin hat es im 19. Jahrhundert "Survival of the fittest" (sinngemäß: der am besten Angepasste überlebt) genannt.
Übertragen auf das Taubenproblem sollte es also keineswegs undenkbar sein, diesen Vögeln die Komfortzonen zu entziehen. Eines ist klar: Mit dem Vorsatz "dusch' mich, aber mach mich nicht nass" wird die Taubenproblematik nicht gelöst werden.