Im vergangenen Jahr wurde die Boulebahn im Vegesacker Stadtgarten reaktiviert und wird seitdem gut genutzt. Deshalb möchte der Stadtgartenverein dort zwei Parkbänke aufstellen lassen. Die günstigste Variante dafür wäre das Programm "1000 Bänke für Bremen", das die Sozialbehörde aufgelegt hat. Zwei dieser Bänke könnten im Stadtgarten stehen. Doch da hat der Umweltbetrieb Bremen etwas gegen.
"Der Stadtgartenverein hat sich erfolgreich auf das Programm beworben", sagte Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt, der zugleich Vorsitzender des Stadtgartenvereins ist, während der jüngsten Sitzung des Vegesacker Beirates. Trotzdem könne die Grünanlage nicht von der Förderung des Sozialressorts profitieren. "Leider ist diese Initiative am Umweltbetrieb Bremen gescheitert, der sich mit dem Corporate Design der Bänke nicht anfreunden konnte", so Dornstedt.
Deshalb hat der Stadtgartenverein den Beirat gebeten, die Kosten für eine Bank zu übernehmen. Dafür stellt das Gremium 4000 Euro seiner Globalmittel bereit. Die gleiche Summe zahlt auch der Förderverein, damit an der Boulebahn künftig zwei Bänke stehen können.
Kritik an dem Veto des Umweltbetriebs gab es von Heike Sprehe (SPD). Es sei befremdlich, dass sich zwei Ressorts nicht einig werden könnten. "Wir hätten lieber die Bänke der Sozialsenatorin genommen, als nun 4000 Euro an Globalmitteln zur Verfügung zu stellen, die auch für andere Vereinsarbeit wichtig gewesen wären", sagte sie. Sprehe sprach sich dafür aus, dass der Beirat die Entscheidung des Umweltbetriebs kritisiert. Diesem Vorschlag ist das Gremium gefolgt.
Insgesamt hat der Beirat in dieser Woche rund 17.500 Euro verteilt. Damit stand mehr Geld zur Verfügung, als ursprünglich gedacht. "Anfang des Jahres hat der Beirat Repräsentationsmittel in Höhe von 1000 Euro beschlossen", sagte Dornstedt. Pandemiebedingt sei dieser Betrag auf 300 Euro reduziert worden. Außerdem habe das Gremium der Stiftung Maritime Unterweser 10.000 Euro zur Verfügung gestellt, um das Haus am Wasser von außen zu beleuchten. Da das Projekt ins Stocken geraten ist, ging auch der Betrag zurück an den Beirat. "Die Stiftung ist bereits informiert worden, dass sie im nächsten Jahr wieder einen Antrag stellen kann", erläuterte Dornstedt.
Außerdem hatte der Beirat im Frühjahr 10.000 Euro für das Jugendforum im Stadtteil zur Verfügung gestellt. "Die Jugendlichen sind hoch motiviert und wollen das Geld noch in diesem Jahr verwenden", so der Ortsamtsleiter. Sollten sich die Pläne der jungen Leute ändern, würde auch dieser Betrag an den Beirat zurückfließen und anschließend einer Institution zugute kommen, die das Geld noch in diesem Jahr ausgeben kann.
Neben der Parkbank für den Stadtgarten finanziert das Stadtteilparlament mit den 17.500 Euro unter anderem eine Fahrradselbsthilfewerkstatt in der Ersaufnahmeeinrichtung an der Lindenstraße. Das Projekt der Arbeiterwohlfahrt bekommt 2500 Euro. Einen Zuschuss in Höhe von 2000 Euro erhält die Kita Flintacker, die auf ihrem Außengelände ein neues Spielgerät aufstellen will. Der Krötenschutz im Stadtteil wird mit 350 Euro gefördert. Außerdem unterstützt der Beirat das Kinder- und Familienzentrum Haus Windeck. Die Einrichtung bekommt 2300 Euro, um ihre Familienbücherei zu erweitern. Das Erste Lesumer Fernsehen möchte seine Kameratechnik erneuern und erhält dafür 800 Euro.