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Nordbremer Bauprojekt Sedanplatz: Fassadenbegrünung löst kontroverse Debatte aus

Sollen die Fassaden der geplanten Gebäude am Sedanplatz begrünt werden oder nicht. Diese Frage hat am Montagabend eine kontroverse Debatte im Vegesacker Beirat ausgelöst.
31.01.2023, 19:00 Uhr
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Sedanplatz: Fassadenbegrünung löst kontroverse Debatte aus
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Sowohl der Beirat als auch die Anwohnerinnen und Anwohner hatten im vergangenen Jahr die Gelegenheit, sich zu der geplanten Bebauung am Sedanplatz zu äußern. Das Stadtteilparlament sprach sich im Sommer unter anderem dafür aus, dass die Fassaden begrünt werden sollen. Doch genau darüber gab es nun eine kontroverse Debatte.

Nach den Worten von Marc Brandwein ist der Sedanplatz eine prominente Stelle in Vegesack und damit das geplante Vorhaben eine große Chance für den Stadtteil. "Denn bisher wird der Bereich untergenutzt", sagte der Stadtplaner vom Bauamt Bremen-Nord während der Sitzung des Vegesacker Beirates am Montagabend. "Es gibt die Markthalle mit einer monofunktionalen Bespielung, die den Platz nicht belebt." Gleiches gelte für die übrigen Gebäude dort. "Dabei ist der Platz an Markttagen einer der tollsten, den man haben kann", so Brandwein. Und der verdiene mehr Leben, als dort im Moment herrsche.

Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Nordbremer Projektentwickler Thorsten Nagel und Olaf Mosel die Markthalle, das Finanzamt sowie einen ehemaligen Asia-Markt abreisen. Stattdessen sollen auf dem Areal drei Wohn- und Geschäftshäuser entstehen. "Es sind drei Bauabschnitte geplant: ein Bauabschnitt an der Gerhard-Rohlfs-Straße, der zweite im rückwärtigen Bereich des Finanzamtes und der dritte zum Sedanplatz hin", erläuterte der Stadtplaner. Dass das Projekt in drei Abschnitte unterteilt ist, liege unter anderem daran, dass der Mieter der Markthalle seinen Vertrag noch einmal verlängern könne.

Dem Wunsch des Beirates, dass bei dem Projekt klimafreundliche Materialien genutzt werden, kommen die Investoren Brandwein zufolge nach. Darüber hinaus wollen sie den geplanten Spielplatz für jedermann öffnen, obwohl sie eigentlich nur eine Anlage für Kinder im Quartier schaffen müssten. Begrünte Fassaden wird es dagegen nicht geben. Der Aufwand für die regelmäßige Unterhaltung stünde in keinem Verhältnis zum klimatischen Mehrwert, zitierte er die Investoren. 

Dass begrünte Fassaden mehr Kosten verursachen, konnte Heike Sprehe (SPD) nachvollziehen. Da ihr das Thema aber wichtig sei, sprach sie sich dafür aus, dass das Projekt mit Mitteln aus dem Klimafonds unterstützt wird. Auch Christoph Schulte im Rodde (Grüne) argumentierte für eine grüne Fassade. "Verzichten wir auf das Grün, muss in Klimaanlagen investiert werden, die wiederum Strom verbrauchen. Das passt nicht zusammen", sagte er. Hier müsse die Planung noch einmal überarbeitet werden. Schließlich trage eine grüne Fassade dazu bei, dass das Stadtklima verbessert werde. Anderer Meinung war Günter Kiener (parteilos). "Eine grüne Fassade hat bei Weitem nicht das Klimaverhalten, das ihr nachgesagt wird", sagte er. "Ich finde es zudem grundsätzlich nicht gut, wenn Investoren zu so speziellen Dingen gezwungen werden." Die Folge sei, dass Projektentwickler sich künftig gegen den Bremer Norden entscheiden würden.

Darüber hinaus hatte sich der Beirat im vergangenen Jahr dafür ausgesprochen, dass es eine Machbarkeitsstudie zum Sedanplatz geben soll. "Diesem Wunsch werden wir nachkommen", sagte Marc Brandwein. Das Bauamt habe bereits Kontakt mit den verschiedenen Senatsressorts aufgenommen. Dabei ginge es unter anderem um die finanziellen Mittel, die für die Studie bereitgestellt werden müssen. Zuständig für die Studie seien allerdings nicht die Investoren, sondern das Bauamt.

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