Eigentlich sind Oldtimer sein Hobby. Doch weil die Leidenschaft einen immer größeren Raum einnahm, meldete Peter Pfaff schließlich auf Anraten seines Steuerberaters das Unternehmen "California Cars & Trucks" an. Trotzdem schraubt er auch weiterhin ausschließlich abends und am Wochenende an den Modellen, die allesamt aus den Vereinigten Staaten kommen. Zwei dieser Fahrzeuge stellt er in der kommenden Woche bei der Bremen Classic Motorshow aus. Für den Nordbremer eine Premiere.
"Auf der Messe zeige ich gemeinsam mit meinem Freund Jörg Wode zwei Pick-ups, einen Dodge D150 und einen Dodge W150", erzählt er. Zu sehen sind die Modelle am Stand von Helge Thomsen. Der gebürtige Schleswiger arbeitet als freier Journalist im Bereich Automobile und stellt nun bei einer Sondershow zum Thema Pick-up aus. "Helge Thomsen will je ein Modell aus den 1950er- bis 1980er-Jahren zeigen", so Pfaff, der zu diesem Zweck Oldtimer aus den 70er- und 80er-Jahren zur Messehalle 6 fahren wird.

Was Peter Pfaff in den Oldtimern findet, landet in seinem kleinen Museum.
Mit dem D150 zeigt Pfaff ein besonderes Modell. "1979 hat Dodge verschiedene Sonderpakete auf den Markt gebracht", erzählt er. "Der True Spirit war ein reines Testfahrzeug. Davon gab es nur 250 Stück, die ausschließlich in Kalifornien verkauft wurden." Pfaff geht davon aus, dass heute nur noch eine Handvoll dieser Wagen existieren. In einem amerikanischen Forum hat er von einem Autoliebhaber gelesen, der seit seiner Geburt in Kalifornien lebt, aber trotzdem noch nie ein Fahrzeug dieses Typs in natura gesehen hat. "Das zeigt, was für ein exklusives Modell hier in Bremen-Nord steht", sagt er.
Neben diesen beiden Fahrzeugen umfasst seine Sammlung noch weitere Modelle, unter anderem ein "Lil Red Express Truck" von Dodge. "Davon wurden rund 5500 Stück gebaut. Das Modell galt Ende der 1970er-Jahre als das schnellste Auto in Amerika", weiß der Nordbremer zu berichten. Entsprechend schwer war der Wagen zu bekommen. Fast zwei Jahre lang hat der Sammler nach dem Modell gesucht.
Sämtliche Fahrzeuge bezieht Peter Pfaff direkt aus Amerika. "Ich arbeite mit einem Scout zusammen, der aus Deutschland stammt und regelmäßig für zwei bis drei Monate drüben ist", erzählt er. Ist der Scout in Amerika, schaut der Nordbremer im Internet nach Autos, die zum Verkauf stehen und ihm gefallen. Sobald er fündig geworden ist, schickt er den Mann zu den Verkäufern. Nach dem Kauf kümmert sich der Scout darum, dass die Fahrzeuge nach Bremerhaven verschifft werden. Von dort kommen sie per Transporter nach Vegesack. Die Oldtimer selbst mit einem roten Nummernschild in die Hansestadt zu fahren, wäre ihm zu heikel. "Ich kenne die Autos ja nicht", sagt Pfaff. "Deshalb mache ich zunächst kleine Touren, um mich an den Wagen heranzutasten." So kann er feststellen, was an dem Auto zu machen ist, ehe er damit längere Strecken zurücklegt.
Die Reparaturen übernimmt er alle selbst. Schließlich ist das Schrauben Teil seines Hobbys. Wichtig ist ihm dabei, dass Originalteile zum Einsatz kommen. Gelernter Automechaniker ist er allerdings nicht. "Ich bin Autodidakt", so der Nordbremer. "Hauptberuflich betreibe ich Fachgeschäfte für Künstlerbedarf."
Wenn er an den Autos schraubt, schaut er auch immer, was zum Beispiel im Handschuhfach oder unter den Sitzen noch zu finden ist. Weggeschmissen wird davon nichts. Sämtliche Fundstücke landen in seinem kleinen Museum, das sich direkt in der Werkstatt befindet. "Gefunden habe ich zum Beispiel einen Erste-Hilfe-Kasten, ein Fahrtenbuch und Kaugummis aus den 1960er-Jahren", erzählt er.
Oldtimer waren allerdings nicht immer sein Hobby. Angefangen hat alles vor fast zehn Jahren mit einem 67er Mustang. Davor hatte der Nordbremer andere Leidenschaften. "Ich war dem Wasser sehr zugewandt und habe sämtliche Bootsführerscheine, die es gibt", erzählt der Kaufmann. "Bis 2015 habe ich außerdem sehr exzessiv gemalt und auch Malkurse gegeben."

Auch diesen Dodge wird Peter Pfaff auf der Bremen Classic Motorshow zeigen.
Dass sein Herz vor allem für amerikanische Oldtimer schlägt, hat gleich mehrere Gründe. "Mir gefällt die Form und die Ästhetik der Autos", schildert der 56-Jährige. "Natürlich begeistert mich auch der Sound und die Vielfalt der Autos." Schließlich gibt es zahlreiche Marken. Und die sagen ihm eigentlich alle zu.
Aus diesem Grund bestellt er sich regelmäßig neue Autos. Doch damit das möglich ist, muss er sich auch immer wieder von Modellen aus seiner Sammlung trennen. "Jedes Auto, das ich kaufe, habe ich lieb", sagt Peter Pfaff. Das gilt auch für Fahrzeuge, die er später wieder verkauft. Auch deshalb bleibt er mit den meisten Käufern auch lange nach dem Geschäft noch in Kontakt.