Die Rohrstraße, früher Buchtstraße, gilt als eine der ältesten Wegeverbindungen von der Geestkante hinunter zur Fähre. Ihren heutigen Namen verdankt die Straße dem Buchdrucker und späteren Vegesacker Stadtdirektor Johann Friedrich Rohr, der von 1850 bis 1913 lebte.
Fast 100 Jahre lang war auch die Sparkasse in der Rohrstraße ansässig. Die Institution selber wurde 1853 gegründet, 1912 entstand in der heutigen Rohrstraße ein imposantes, rotes Backsteinhaus nach einem Entwurf der Gebrüder Lassen.
Das alte Sparkassengebäude, wie es zu Zeiten der Jahrtausendwende noch in der Rohrstraße zu sehen war.
Im August 2005 wurde das frühere Sparkassengebäude dann abgerissen – es machte Platz für einen Wohnkomplex mit Weserblick. Genau eine Woche dauerte es, das schmucke Haus dem Erdboden gleich zu machen. Während der Abrissarbeiten wurde die Grundstein-Kassette des Um- und Neubaus gefunden, mit dem am 19. Mai 1964 begonnen wurde.
Als Beigabe fanden sich unter anderem Bauzeichnungen und die Broschüre „100 Jahre Sparkasse" (1853-1953)“. Während der damaligen Bauarbeiten hatte man außerdem oberhalb der Eingangstür die eingemauerte Bau-Kassette von 1911 entdeckt. Die damals eingemauerten Unterlagen waren der neuen Kassette im Jahr 1964 hinzugefügt worden.
So sieht die Rohrstraße heute aus.
Silvester 1911 war als Tag der Grundsteinlegung für das Sparkassen-Urgebäude in der heutigen Rohrstraße angegeben. Im Beisein der Sparkassenoberen, und wohl auch unter reger Anteilnahme der Bevölkerung, legten Baumeister und Polier H. Blum und Klempnermeister A. Köster eine Kassette ins Mauersteingeviert. Als Beigabe fügte man außerdem drei Seiten der Norddeutschen Volkszeitung bei und dazu den Geschäftsbericht der Sparkasse in Vegesack für das Geschäftsjahr 1910.
