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Vegesacker Museumshafen Empfang im Thiele-Speicher: Neues Jahr, neue Ideen

Mehrmals musste er wegen Corona ausfallen – jetzt gab es den ersten Empfang des Kutter- und Museumshavenvereins seit 2020. Und der hat einiges vor.
07.01.2024, 18:00 Uhr
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Von Jörn Hildebrandt / jöh

„Um mehr Gemeinsamkeit zu schaffen, soll uns dieser Neujahrsempfang die Gelegenheit geben." So begrüßte Clemens Rittel, Vorsitzender des Kutter- und Museumshavenvereins, die Gäste, die an diesem Wochenende in den Thiele-Speicher gekommen waren. Laut Rittel waren alle dabei, die mit dem Museumshafen zu tun haben.

Beim ersten Neujahrsempfang seit 2020 – Corona hatte diese Treffen unmöglich gemacht – kamen unter anderem Vertreter der Polizei Vegesack sowie der Bremer Fahrgastschifffahrtsgesellschaft Hal Över zusammen, und auch Gunnar Skolig stellte sich als neuer Ortsamtsleiter den Anwesenden vor.

Bei einem Rückblick auf die vergangenen Jahre sprach Vereinschef Rittel die Abgänge der Traditionsschiffe „Atlantik“ und „Krake“ aus dem Vegesacker Museumshafen an und machte klar, dass der Verein sich um neue Schiffe bemühen werde.

Die Vielzahl der Einbrüche in Schiffe des Museumshafens – es gab allein zehn im Jahr 2022 – konnte im vergangenen Jahr auf null reduziert werden, so Rittel. „Wir haben Kontakt zum Polizeirevier Vegesack aufgenommen, aber auch dank installierter Alarmanlagen, Sirenen und Kameras in den Schiffen konnten Einbrüche verhindert werden“, sagte er.

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Auch mit der Vegesacker Feuerwehr habe es eine Kooperation gegeben: „Mitglieder der Jugendfeuerwehr konnten sich ein Bild davon machen, wie die Schiffe überhaupt aufgebaut sind: Sie wissen jetzt zum Beispiel, wie die Tanks liegen, wenn es zu einem Brand kommt“, sagte der Vereinsvorsitzende.

Vom Positiven kam Rittel bei seiner Rede später zum Negativen: „Es gibt Schiffe, die im Hafen liegen, aber nicht gepflegt werden. Und leider existiert bis heute kein Nachfolgekonzept für sie – für den Verein endet da die Zuständigkeit“, erklärte der Vereinsvorsitzende.

Ein weiteres Problem sei die Gülle, die regelmäßig aus der Mündung der Schönebecker Aue in den Museumshafen gelange. „Die Abwässer erzeugen Schaum und Gestank und sorgen auch bei Spaziergängern für einen schlimmen Eindruck“, sagte Rittel. Ortsamtsleiter Gunnar Skolik stellte in Aussicht, dass die Aue im Zuge der Neugestaltung des Vegesacker Bahnhofsplatzes renaturiert werde.

Rittel zeigte auch Perspektiven für eine neue Attraktivität des Museumshafens auf: Ein Traditionsschiff namens „Gerda“, dessen Besitzer Felix Naumburg ist, soll künftig vielleicht im Museumshafen liegen, und mit der Fahrgastschifffahrtsgesellschaft Hal Över gebe es Gespräche darüber, die „Alma“, Baujahr 1928, in den Hafen zu bringen. Bis vor einigen Jahren hatte das Schiff noch Ausflügler von Vegesack nach Worpswede und zurück gebracht.

„Auch dieses Schiff droht in die Verschrottung zu gehen, weil es kein Nachfolgekonzept gibt“, sagte Clemens Rittel, der noch mehr Ideen aufzeigte, um wieder mehr Leben in den Museumshafen zu bringen: So denke man darüber nach, ein Bistro-Schiff zu positionieren. Und einige Museumsschiffe sollten künftig nicht nur im Hafen liegen, sondern auch auf Tour gehen. Der Vereinschef denkt dabei beispielsweise an Ausflugsfahrten auf der Unterweser. Außerdem solle es künftig auch möglich sein, dass Besucher des Museumshafens die Schiffe nicht nur von oben betrachten, sondern sie auch betreten und genauer kennenlernen können.

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