So langsam wird sie zum Problem, die haushaltslose Zeit. Besonders deutlich macht das das Beispiel der Vegespatzen: In der Einrichtung am Sedanplatz werden mehr als 100 Kinder betreut, die keinen Kitaplatz bekommen haben. Auch wenn sie dort nur etwas mehr als neun Stunden in der Woche verbringen können, ist das besser als gar nichts. Doch ob es dieses Angebot auch nach den Sommerferien noch gibt, ist aktuell völlig offen – und das wegen der viel zu langen haushaltslosen Zeit.
Noch gravierender als ohnehin schon stellt sich die Situation nach einem Blick auf den Kalender dar: Da die Sommerferien in diesem Jahr bereits im kommenden Monat beginnen, enden sie auch schon Anfang August. Und trotzdem weiß der Träger noch immer nicht, wie es dann weitergeht. Immerhin war der aber so vorausschauend und hat seine Mitarbeiter nicht nur auf Zeit, sondern unbefristet eingestellt. Damit sind die Vegespatzen zumindest nicht vom Fachkräftemangel bedroht.
Dafür aber von der wirtschaftlichen Lage Bremens. Doch die darf auf keinen Fall dazu führen, dass die Einrichtung schließen muss. Dafür ist die Arbeit, die dort geleistet wird, einfach zu wichtig. Schließlich lernen die Kleinen bei den Vegespatzen Kernkompetenzen, die sie sonst nirgendwo anders lernen würden. Manche kommen dort sogar zum ersten Mal mit der deutschen Sprache in Berührung. Kurzum: Die Kita leistet einen wichtigen Beitrag zur frühkindlichen Bildung und sorgt dafür, dass jedem Mädchen und jedem Jungen der bestmögliche Start ins Leben ermöglicht wird.
Dem muss sich der Senat bei den Haushaltsverhandlungen bewusst sein. Er muss das Kinder- und Bildungsressort finanziell so ausstatten, dass die Behörde keinen einzigen Betreuungsplatz abbauen muss. Denn davon gibt es ohnehin zu wenig – und zwar nicht nur in Vegesack.