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Weihnachtshilfe Aufgeben ist nicht ihr Ding

Dank der Weihnachtshilfe kann eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern ihrer Tochter zur Einschulung einen Ranzen kaufen.
24.11.2022, 12:47 Uhr
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Aufgeben ist nicht ihr Ding
Von Ulrike Troue

Der Blick ins leere Portemonnaie und das tägliche Arbeitspensum belasten Agnieszka Bembenek so stark, dass sie an manchen Tagen im Monat mit den Nerven und ihrer Kraft am Ende ist. Den Familienalltag mit drei Kindern und den Haushalt managen und gleichzeitig vollen Einsatz in der Ausbildung zu zeigen, bedeutet eine anstrengende Herausforderung für die alleinerziehende Mutter dreier Kinder, die seit fünf Jahren mit ihrer kleinen Familie in Aumund lebt und immer funktionieren muss.  

„Ich habe wenig Zeit für die Kinder, keine mehr für mich, das ist mir schon klar“, erzählt die 38-Jährige, die ihre Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin vor knapp zwei Jahren begonnen hat. „Aber ich will das durchziehen“, beteuert sie tapfer. „Ich habe die Hoffnung, dass es dann besser wird.“

Ein kleiner Lichtblick ist für die dreifache Mutter, die von der Kita ihrer kleinen Tochter in Vegesack als liebevoll, fürsorglich und zuverlässig beurteilt wird, daher die Unterstützung durch die Weihnachtshilfe. Da die Fünfjährige, die in diesem Monat noch Geburtstag hat, im nächsten Sommer in die Schule kommt, wünscht sich Sophia einen Ranzen. „Mit Prinzessinnen“, ruft das Mädchen mit fröhlicher Stimme auf die Nachfrage nach ihrem Lieblingsmotiv. Auf dem im Internet entdeckten Modell sei eine Ballerina gewesen, wundert sich Agnieszka Bembenek ein wenig. Doch das trübt die Freude auf die Neuanschaffung nicht.

„Die Kinder haben viele Wünsche“

Vielmehr ist die gebürtige Polin, die 2004 nach Deutschland gekommen ist, einfach nur erleichtert darüber, dass sie durch die WESER-KURIER-Benefizaktion das Haushaltsbudget nicht mehr mit einer so hohen Ausgabe belasten muss. „Ein Ranzen kostet sehr viel Geld“, erklärt sie. „Und die Kinder haben alle viele Wünsche, leider kann man nicht alle erfüllen.“

Von der kleinen Finanzspritze durch die Weihnachtshilfe würde Agnieszka Bembenek möglichst auch noch Kleidungsstücke für Sophia und ihren siebenjährigen Sohn Noah anschaffen. Aber weil dieses Geld schon dafür knapp bemessen ist und höchstens noch ein kleines Spielzeug davon gekauft werden könnte, muss ihr ältester Sohn leer ausgehen. Als 15-Jähriger dürfte er das verstehen, findet seine Mutter, die aktuell noch auf der Suche nach einem Mini-Job ist, weil ihr derzeitiges Einkommen „viel zu wenig ist, um klarzukommen.“

Das würde bedeuten, dass die Aumunderin noch weniger Zeit für ihre Kinder hätte. Für deren Betreuung könne sie keinen Cent erübrigen, sagt Agnieszka Bembenek, die dafür weder auf Familie oder Freunde zählen kann. „Die Zeit, die wir miteinander verbringen, ist kostbar“, sagt die 38-Jährige im Wissen um diese unwiederbringlichen Momente und vertraut auf ihren Leitspruch: Alles ist möglich.

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