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Sichere Straßen und Wege Erste Einsätze für den Winterdienst in Bremen-Nord

Die Mitarbeiter der Bremer Stadtreinigung rücken von Aumund aus, um Straßen und Wege in Bremen-Nord schnee- und eisfrei zu halten. Der Winterdienst hatte bereits mehrere Einsätze.
08.01.2021, 06:00 Uhr
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Erste Einsätze für den Winterdienst in Bremen-Nord
Von Julia Ladebeck

Minustemperaturen haben für den ersten Schnee und glatte Straßen in diesem Winter gesorgt. Während viele Kinder sich schon auf rasante Schlittenfahrten freuen, ist die Aussicht auf Rutschpartien für Auto- und Radfahrer wenig positiv. Damit die Straßen, Geh- und Radwege auch bei Schnee und Eis sicher bleiben, ist der Winterdienst der Bremer Stadtreinigung aktiv. In Bremen-Nord rücken die Mitarbeiter vom Betriebshof in Aumund aus, wo auch die Salz- und Sandvorräte für Vegesack, Blumenthal und Burglesum gelagert werden.

Bereits ab Mitte Oktober waren die Mitarbeiter in Rufbereitschaft. Die erste Tour sind sie am 25. November gefahren. Den ersten großen Einsatz gab es am Donnerstag, 7. Januar. Insgesamt hatten die Mitarbeiter seit November bereits sieben Einsätze. Der Winterdienst hat nach Angaben von Antje von Horn, Pressesprecherin der Bremer Stadtreinigung, die höchste Priorität und auch Vorrang vor der Abfallentsorgung. „Denn ohne geräumte Straßen, wird die Fahrt auch für die Entsorgungsfahrzeuge schnell zur Rutschpartie“, so von Horn.

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Winterdienstzeit ist von Mitte Oktober bis Anfang April. Einsatzleiter beobachten in diesem Zeitraum ständig die Vorhersagen der Wetterdienste, kontrollieren in der Nacht die Straßen und stehen außerdem regelmäßig in Kontakt zur Polizei, um jederzeit das Startsignal für einen Streueinsatz geben zu können. Wo und wie gestreut beziehungsweise geräumt wird, entscheidet der Gesamtleiter. „Lediglich zwischen 22 und 1 Uhr nachts gilt in Bremen keine Streupflicht, ansonsten sind wir immer im Einsatz“, erläutert Bereichsleiter Frank Kunst.

34 Mitarbeiter in Rufbereitschaft

In Bremen-Nord werden bei Glätte sechs große Streufahrzeuge eingesetzt. Hinzu kommen fünf Trecker- und vier Pritschenfahrzeuge. Bei einem Volleinsatz werden 16 Mitarbeiter benötigt. Pro Woche stehen dafür bis zu 34 Mitarbeiter in Rufbereitschaft, insgesamt sind in Bremen-Nord für den Winterdienst 66 gewerbliche Mitarbeiter und sechs Einsatzleiter rotierend im Dienst.

Der Umweltbetrieb Bremen unterstützt den Winterdienst mit 17 Mitarbeitern und bei Bedarf kommt zusätzlich eine Fremdfirma zum Einsatz. Sie komplettiert das Team mit drei sogenannten Handkolonnen, die mit sechs Mitarbeitern auf drei Pritschenwagen, Besen und Schaufeln unterwegs sind und nachts außerdem zwei zusätzliche Großstreuer im Einsatz haben.

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In den Wintern der vergangenen beiden Jahre, also von November 2018 bis April 2020, hatte das Nordbremer Team 29 Einsätze, darunter zwölf große mit vielen Fahrzeugen und und 17 kleinere, beispielsweise auf Brücken, mit nur wenigen Fahrzeugen und Mitarbeitern. Sie starten ihre Touren jeweils am Betriebshof an der Aumunder Feldstraße. Dort befinden sich auch die Salz- und Sandvorräte für Bremen- Nord in einer Salzhalle, einem Flüssigsalztank und einem Sandlager.

Aktuell lagern in Aumund 800 Tonnen Salz, 100 Tonnen Sand und 25 Tonnen einer 30-prozentigen Magnesiumchlorid-Lösung. Dass das Salz einmal knapp werden könnte, brauchen die Nordbremer nicht zu befürchten. Im Hafengebiet gibt es ein großes Außenlager. Geht das Salz doch einmal zur Neige, kann von dort innerhalb eines Tages neuer Vorrat angefordert werden.

Einen Kompromiss zwischen Verkehrssicherheit, Umweltschutzes und Wirtschaftlichkeit finden

Laut von Horn werden in einem durchschnittlichen Winter in Bremen-Nord etwa 600 Tonnen Salz gestreut, bei extremen Wetterlagen auch mehr. „Um Schäden an Pflanzen, Boden und Wasser zu verhindern, gilt beim Winterdienst die Maxime für Salz: So viel wie nötig, so wenig, wie möglich“, so die Sprecherin. Auf Gehwegen und Radwegen werde deshalb ausschließlich Sand eingesetzt. „Auch durch den Einsatz modernster Fahrzeugtechnik kann die Streumenge erheblich reduziert werden. Die Herausforderung besteht darin, einen bestmöglichen Kompromiss zwischen den Anforderungen der Verkehrssicherheit, des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit zu finden.“

Zunächst werden die Hauptverkehrsstraßen und Straßenabschnitte mit Buslinienverkehr von Schnee und Eis befreit. „Ganz wichtig sind auch alle Bereiche für Fußgänger: Fußgängerüberwege, Ampelanlagen, Treppenanlagen, Brücken – überall wo es keine Anliegerverpflichtung von Grundstückseigentümer an Gehwegen gibt“, sagt von Horn. Private Anlieger sind für die Gehwege vor ihren Grundstücken selbst verantwortlich und müssen sicherstellen, dass sie sicher begehbar sind. Die Räum- und Streupflicht gilt werktags zwischen 7 und 20.30 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen zwischen 9 und 20 Uhr.

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