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Saisonstart der Weserfähre Was die Fähre zwischen Gröpelingen, Walle und Woltmershausen bietet

Die Weserfähre "Pusdorp" startet pünktlich zum Osterwochenende in ihre neue Saison. Die Direktverbindung zwischen Gröpelingen, der Überseestadt und Rablinghausen ermöglicht neue Blickwinkel und Radrouten.
25.03.2024, 05:00 Uhr
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Von Karin Mörtel Anne Gerling
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Pünktlich zum Osterwochenende nimmt am Sonnabend, 30. März, die Weserfähre „Pusdorp“ wieder den Betrieb auf: Bis einschließlich 3. Oktober pendelt das unter Fans „Pusi“ genannte schwarz-weiße Fahrgastschiff, dann wieder am Wochenende und an Feiertagen im 30-Minuten-Takt zwischen Gröpelingen, Walle und Woltmershausen. 70 Jahre ist sie schon im Einsatz und hat ganz frisch erfolgreich eine Art "Schiffs-TÜV" durchlaufen.

Zu welchen Zeiten läuft die Fährverbindung?

Die "Pusdorp" startet vom 30. März bis 3. Oktober sonnabends um 12 Uhr beim Stopp Pier 2 / Waterfront und dreht von dort aus ab 20.30 Uhr die letzte Runde. Sonntags und an Feiertagen beginnt der Fährbetrieb um 11 Uhr am Gröpelinger Anleger, die letzte Fahrt startet dort um 19.30 Uhr.

„Ich gehe davon aus, dass wir im Juni und Juli auch freitags fahren. Dann sind die Abende lang, und im Juli finden auch wieder Konzerte auf der Seebühne bei der Waterfront statt. Wenn wir dann sehen, dass die Verkaufszahlen bei den Fährtickets gut sind, könnte möglicherweise auch im August noch freitags gefahren werden“, sagt Christiane Gartner vom Verein Kultur vor Ort.

Wer finanziert und unterstützt den Sommerbetrieb?

Der Verein organisiert den Fährbetrieb gemeinsam mit dem Betreiber der Weserfähre –  der Hal över Bremer Fahrgastschifffahrt GmbH. Weitere Unterstützer sind die Beiräte Gröpelingen, Walle und Woltmershausen, die Vereine Kulturhaus Pusdorf und Pusdorf am Fluss, die Waterfront, der Überseestadt Marketingverein und die Initiative Stadtbremische Häfen (ISH).

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation fördert die Fährverbindung. Aufgrund der haushaltslosen Zeit ist aktuell aber noch nicht klar, wie viel Geld es am Ende für das Projekt geben wird.

Wo bekommt man die Tickets?

Immerhin: In der Anfang Juli geschlossenen Koalitionsvereinbarung hatte sich Rot-Grün-Rot darauf verständigt, „den Dreiecksverkehr mit Fähre zwischen Lankenauer Höft, Überseestadt und Waterfront“ absichern und bis zum Bau der Brücke „Wesersprung West“ zwischen Woltmershausen und der Überseestadt in den ÖPNV-Tarif integrieren zu wollen. Ob und wann es tatsächlich dazu kommt, ist angesichts der laufenden Haushaltsverhandlungen aber noch unklar.

Vorerst können Einzelfahrkarten (Erwachsene 2,20 Euro / mit Rad 2,50 Euro), Tickets für Hin- und Rückfahrt (3,20 Euro / 3,50 Euro) und Zehnerkarten (14,50 Euro / 15,50 Euro – gelten auch für die Überfahrt auf der Sielwallfähre zwischen Osterdeich und dem Café Sand) weiterhin nur direkt an Bord erworben werden. Die Abfahrtszeiten an den einzelnen Anlegern können direkt über die Fahrplaner-App des Verkehrsverbunds Bremen/ Niedersachsen (VBN) abgefragt werden.

Was ist bei den Anlegern zu beachten?

Wichtig zu wissen: Die Schwimmanleger an den drei Stopps des Fahrgastschiffes sind unterschiedlich komfortabel. Beim Anleger Pier 2 / Waterfront ist der Steg so breit, dass zwei Fahrräder oder Personen gleichzeitig darauf Platz haben. Gleichzeitig ist der Steg dort besonders lang. Am Lankenauer Höft gibt es eine breite Rampe, die einfach zu benutzen ist. Beide Anleger sind auch mit Rollstühlen befahrbar –  je nach Tide ist dabei allerdings die Steigung unterschiedlich leicht zu bewältigen.

Anders sieht die Sache beim schmalsten der drei Stege –  dem Zugang am Molenturm  – aus. Dieser ist nicht rollstuhlgerecht, und zwei Personen mit Fahrrädern kommen dort auch nicht aneinander vorbei. So wünscht sich die Waller Beiratssprecherin Brigitte Grziwa-Pohlmann (SPD) für die Überseestadt seit längerem einen barrierefreien Zugang zur Fähre, den auch Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollatoren nutzen können. Den gibt es einen guten Kilometer weiter in Richtung Innenstadt beim Landmark-Tower. Und tatsächlich hatte die "Pusdorp" diesen Stopp auch vor vier Jahren vorübergehend angesteuert, als der Anleger am Molenturm wegen Bauarbeiten gesperrt war. „Da lief allerdings der Fahrplan völlig aus dem Takt“, sagt Christiane Gartner, „denn das Schiff ist dafür nicht schnell genug.“

Am anderen Ufer angelangt –  und nun?

Laut Wetterbericht erwartet Bremen am 30. März 12 Grad, sechs Stunden Sonnenschein und eine Regenwahrscheinlichkeit von null Prozent –  ideale Bedingungen für einen längeren Spaziergang oder eine Fahrradtour. Die "Pusdorp" bietet Ausflüglern aus Bremen und dem Umland eine Direktverbindung zwischen Gröpelingen, der Überseestadt und Rablinghausen, die es ermöglicht, neue Wanderstrecken und Radrouten auszuprobieren.

An Sonn- und Feiertagen kann der Fähranleger Lankenauer Höft erneut von April bis Oktober auch mit dem Bus angesteuert werden. Die Bremer Straßenbahn  AG verlängert dazu ab dem Ostersonntag die Linie  24 um eine Station.

Tagesausflügler, die gezielt das Lankenauer Höft mit seiner neuen Eventlocation ansteuern wollen, müssen entweder vorplanen oder sich noch etwas gedulden. Denn der Sommerstrand mit seiner Gastronomie wird voraussichtlich –  je nach Wetterlage  – erst im Laufe des Monats April eröffnet. Und in der Eventlocation laufen in Teilbereichen noch die Bauarbeiten. Daher gibt es dort momentan nur Speisen und Getränke für vorher gebuchte Veranstaltungen wie den Familien-Osterbrunch. Die meisten davon sind allerdings schon ausgebucht.

Welche Radtouren bieten sich an?

Mit dem Fahrrad gibt es abseits der Fähranleger viel zu entdecken. Zum Beispiel weisen vom Gröpelinger Anleger aus grün-blaue Markierungen den Weg von der Weser bis zu den Wümmewiesen. Für eine kleine Verschnaufpause bietet sich der Strandpark Waller Sand beim Molenturm in der Überseestadt an.

In Rablinghausen können Radfahrer nach der Umfahrung des Neustädter Hafens beispielsweise das linke Weserufer Richtung Seehausen erkunden. Auch eine Rundtour zurück nach Gröpelingen ist möglich: einfach auf dem Weserradweg bis Lemwerder weiterfahren, dort mit der Fähre nach Vegesack übersetzen, das Lesum-Sperrwerk kreuzen und am rechten Weserufer zurück radeln.

Info

Mehr Informationen unter weserfähre-bremen.de. Dort gibt es auch einen von Kultur vor Ort produzierten Audioguide, in dem die Weserfähre aus ihrem Leben erzählt. Die tagesaktuellen Öffnungszeiten nach Eröffnung des Sommerstrandes am Lankenauer Höft sind unter www.lankenauerhoeft.de zu finden.

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