Der Bremer Geschichtsverein Lastoria hat ein positives Fazit seiner deutsch-niederländischen Geschichtswerkstatt "Deutschland auf der Flucht. Exil in Amsterdam Zuid 1933-1945" gezogen, die am Sonntag ganztägig in der Villa Ichon veranstaltet wurde. Und das, obwohl zwei Referenten krankheitsbedingt ausgefallen waren und kurzfristig ersetzt werden mussten.
Die Vereinsmitglieder wollen die Erinnerung an den Holocaust wach halten, gerade weil die Zeitzeugen nach und nach sterben. Deshalb hat der Verein den Silten-Preis ausgelobt, um Schülerinnen und Schüler zu motivieren, sich der Erinnerungsarbeit an den Holocaust zu widmen.
Elf Bewerbungen
Die Resonanz darauf sei sehr groß gewesen, vermeldet der Geschichtsverein nun. Die deutsch-niederländische Jury zeigte sich sehr angetan von den eingereichten Beiträgen. Insgesamt hatte es elf Bewerbungen um den erstmals ausgeschriebenen Preis gegeben, der nach der von den Nazis verfolgten jüdischen Familie Silten aus Berlin benannt ist.
Den zweiten Preis konnte die AG gegen Antisemitismus des Schulzentrums Rübekamp erringen. Mitten in der Corona-Pandemie hatten die Jugendlichen mit der Initiierung der historisch untermauerten, stadtweiten Aktion "Gedenkminute" ein Zeichen gesetzt. Den Preis nahmen die ehemalige Schülerin Lotta Petry und der AG-Gründer Werner Pfau entgegen. In den Urkunden, die den Schülerinnen und Schülern überreicht wurden, ist eine Aufforderung der Namensgeberin Gabriele Silten zu lesen: "So lasst uns Zeugnis ablegen, von Generation zu Generation, damit es niemand jemals vergisst".