Über eine brisante Personalie hatte der Waller Beirat in seiner vergangenen Sitzung zu entscheiden: Gerald Höns, einziger Vertreter der AfD im Waller Beirat, hatte vorgeschlagen, Robert Teske als Sachkundigen Bürger in den Fachausschuss „Überseestadt“ zu wählen.
Teske, der in der Überseestadt wohnt, war an diesem Abend zwar nicht persönlich im Ortsamt anwesend, ist im Stadtteil aber hinlänglich bekannt: Er ist Bremer Landesverbandsvorsitzender der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA), die seit Ende August vom Verfassungsschutz beobachtet wird, und enge Verbindungen zu der – bereits seit mehreren Jahren vom Verfassungsschutz beobachteten – Identitären Bewegung (IB) haben soll.
Teske, der sich unter anderem Ende Oktober bei einer von Protesten begleiteten Veranstaltung der AfD-Bundestagsfraktion im Haus der Bremischen Bürgerschaft um die Einlasskontrolle gekümmert hatte, arbeitet im Waller AfD-Wahlkreisbüro des AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz, gegen das sich im Stadtteil eine breite Anwohnerinitiative engagiert.
„Vor diesem Hintergrund und angesichts dieser Grundhaltung kann man so einem Vorschlag nur schwerlich seine Zustimmung geben“, sagt der Waller Beiratssprecher Wolfgang Golinski (SPD) – und spricht damit offensichtlich auch den Vertretern von CDU, Grünen, Linken und FDP aus der Seele. 15 der insgesamt 16 Mitglieder des Waller Beirats stimmten schließlich gegen Teske.