Das Problem ist seit längerer Zeit bekannt, doch getan hat sich bisher nichts: Bereits im Dezember 2022 verabschiedete der Fachausschuss für Bau, Häfen, Umwelt, Verkehr und Wirtschaft des Beirates Woltmershausen einen Beschluss, der sich mit der Verkehrssituation im Kreuzungsbereich Woltmershauser Straße und Simon-Bolivar-Straße befasste. Nun folgte ein erneuter Beschluss.
Vor allem für Fußgänger und insbesondere für Radfahrer ist die recht unübersichtliche Kreuzung kurz nach dem Tunnel als mitunter spannend einzustufen: Und manch ein Radfahrer, der stadteinwärts die Kreuzung nimmt oder stadtauswärts in die Simon-Bolivar-Straße einbiegen möchte, fragt sich ob dieser Unübersichtlichkeit ab und an, ob er dieses Mal eine Zahl in der Bremer Unfallstatistik werden wird oder aber an der Ampel versauert.
Ein zusätzliches Blinklicht für die Kreuzung
Diese Frage stand bereits im vergangenen Jahr im Raum, als der Fachausschuss das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) aufforderte, die Ampelanlage an der Kreuzung zu überprüfen und ein weiteres Blinklicht zu installieren. Damals begründete der Fachausschuss seine Forderung an das ASV damit, „dass Radfahrer, die aus der Stadt kommen und links in die Simon-Bolivar-Straße abbiegen wollen, häufig vom aus der Simon-Bolivar-Straße kommenden linksabbiegenden Lastkraftwagenverkehr nicht gesehen werden.“ Das angebrachte Blinklicht werde zu spät gesehen, und aus diesem Grunde solle „ein weiteres Blinklicht am ersten Ampelmast hinter dem Tunnel befestigt werden.“
Der Erfolg dieses Beschlusses war anscheinend überschaubar. Eine Beiratswahl und eine Ausschuss-Neubenennung später fordert der nunmehr Bau, Häfen, Umwelt, Verkehr, Wirtschaft, Stadtplanung, Stadtentwicklung betitelte Fachausschuss das ASV „nachdrücklich auf“, die Verkehrssituation an der Kreuzung erneut zu überprüfen und dem zuständigen Fachausschuss „Vorschläge zur Optimierung der Verkehrssicherheit“ für den Fuß- und Radverkehr zu unterbreiten. Insbesondere fordert der Ausschuss: eine Optimierung der Sichtbarkeit des Blinklichtes für den aus der Simon-Bolivar-Straße kommenden und links stadtauswärts abbiegenden Autoverkehr sowie eine Inbetriebnahme der Ampelanlage an Wochenenden.

Bis zu 17 Zentimeter sind die Bordsteinkanten an der Kreuzung Auf dem Bohnekamp und Huchtinger Straße mitunter hoch. Wenn es nach den Ortspolitikern geht, soll sich das ändern.
Verändertes Verkehrsaufkommen
Mehr als zehn Jahre liege bereits die Beiratsbeteiligung zur Gestaltung der Kreuzung und zu den Betriebszeiten der Ampelanlage zurück, heißt es zur Begründung. Seitdem habe sich viel verändert, „bauliche und verkehrliche Entwicklungen“ im Tabakquartier und am Lankenauer Höft sowie der stark zugenommene Verkehr „erfordern eine erneute differenzierte Betrachtung der Verkehrslage und der damit verbundenen Verkehrssicherheit“ an der Kreuzung. Neben den bereits im Beschluss von 2022 thematisierten Problemen sieht der Fachausschuss auch das Abschalten der Ampel an den Wochenenden kritisch: Es führe dazu, dass der Fuß- und Radverkehr, der stadtauswärts in die Simon-Bolivar-Straße abbiegen wolle, unverhältnismäßig lange warten müsse, „bis sich im Autoverkehr eine Möglichkeit ergibt, die Straße überqueren zu können.“
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Ein weiterer Beschluss des Ausschusses zielt auf die Barrierefreiheit ab. Hier wird das ASV aufgefordert, „die Kreuzung Auf dem Bohnekamp und Huchtinger Straße durch eine Absenkung der Bordsteinkanten barrierefrei zu gestalten.“ Bis zu 17 Zentimeter seien die Bordsteinkanten mitunter hoch – zu hoch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder solche, die mit einem Kinderwagen unterwegs seien, befindet der Fachausschuss. Zudem scheint der Bordstein in diesem Umfeld der Letzte seiner Art zu sein: „Hinzu kommt, das an allen Kreuzungen in der Straße Auf dem Bohnenkamp zwischen der Stuhrer Straße und der Ochtumstraße die Bordsteinkanten bereits abgesenkt worden sind.“